Brisantes RL-Spiel am 3. Mai
Ärgert Carl Zeiss Jena den Spitzenreiter Magdeburg?
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Ein Fußballspiel mit erhöhtem Sicherheitsrisiko. Wenn der FC Carl Zeiss Jena am Sonntagnachmittag auf Magdeburg trifft, werden 6.000 Zuschauer, darunter 1.200 aus der Elbestadt, im Ernst-Abbe-Sportfeld erwartet.
Jena. Greift der FC Carl Zeiss Jena ins Titelrennen in der Regionalliga Nordost ein? Jena empfängt am Sonntag Tabellenführer 1. FC Magdeburg. Ein Spiel mit doppelter Brisanz. Jena könnte Spitzenreiter Magdeburg mit einem Sieg oder Remis mächtig ärgern, wenn gleichzeitig der punktgleiche Tabellenzweite FSV Zwickau beim FC Viktoria 1889 Berlin erfolgreicher abschneidet. Beide Partien werden erst 14.05 Uhr angepfiffen, da der MDR aus Jena und Berlin live überträgt.
FCC-Cheftrainer Volkan Uluc wollte um diese Tabellenkonstellation kein großes Aufhebens machen. „Wir spielen für uns“, erklärte Uluc unter der Woche. Er kündigte einen Wechsel im Tor an. Vor „einer würdigen Kulisse“ soll Jenas langjähriger Stammkeeper Tino Berbig ein vorgezogenes Abschiedsspiel erhalten. Berbig beendet zum Saisonende seine Karriere.
Die Brisanz ist andererseits der speziellen Sicherheitslage geschuldet. „Bei dem Spiel handelt es sich um ein so genanntes Spiel mit erhöhtem Sicherheitsrisiko, da das Verhältnis der beiden Fangruppen als traditionell feindlich eingestuft wird“, teilte die Jenaer Polizei im Vorfeld mit. Das Konzept der Polizei werde deshalb erneut auf die „konsequente Fantrennung“ abgestimmt. Polizeikräfte aus Bayern und Sachsen, darunter eine Reiterstaffel mit acht Pferden aus Dresden, unterstützen ihre Thüringer Kollegen.
Eine kurze Reminiszenz. Zu den Begegnungen beider jeweils dreimaligen DDR-Meister gehört an herausragender Stelle das 5:3 (2:2) am 6. Spieltag in der Saison 1976/77. 15.000 (!) begeisterte Fans im Ernst-Abbe-Sportfeld erlebten eine hochklassige und spektakuläre Partie. Für Jena trafen unter Flutlicht Ulrich Oevermann, Rüdiger Schnuphase, Thomas Töpfer, Eberhard Vogel und Klaus Schröder, für Magdeburg Joachim Streich (2) und Jürgen Sparwasser.
Text: Andreas Wentzel