Routinier verpflichtet
Hochkaräter: Jena holt Derrick Allen
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Science City Jena verpflichtet mit Derrick Allen den perfekten Mix aus Erfahrung und Qualität, der außerdem in der easyCredit BBL die Tabelle aller punktbesten Spieler anführt.
Jena. Mit der Verpflichtung des aus Niedersachsen an die Saale wechselnden Derrick Allen kann Science City Jena noch vor Ende Mai seinen bereits zweiten Neuzugang präsentieren. Der seit 2004 mit einjähriger Unterbrechung ausnahmslos in Deutschland aktive US-Amerikaner wechselt von RASTA Vechta nach Ostthüringen.
Allen verfügt über die stramme Erfahrung von 411 Erstligaeinsätzen, führt mit insgesamt 5462 Punkten in der easyCredit BBL die Tabelle aller punktbesten Spieler an und wird an der Seite der beiden Routiniers und Freunde Immanuel McElroy und Julius Jenkins bei den Ostthüringern eine wichtige Führungsrolle übernehmen.
Der 1980 in Alabama geborene Power Forward hat im Verlauf seiner beeindruckenden Basketball-Karriere bereits viel erlebt, gilt auch nach seinen beiden Spielzeiten bei seinem letzten Club in Niedersachsen als unumstrittener Vorzeigesportler.
Motiviert für die Zusammenarbeit
„Ich bin Science City Jena dankbar für die Möglichkeit, auch in der kommenden Saison auf dem höchsten nationalen Niveau spielen zu dürfen“, sagte Derrick Allen nach seiner Unterschrift.
„Das Jenaer Team hat in der zurückliegenden Spielzeit bewiesen, dass man auch als Aufsteiger mit attraktivem Basketball erfolgreich sein kann und sicherte sich den Klassenerhalt sehr früh. Natürlich freue ich mich jetzt schon darauf, meine beiden Freunde Mac und Julius wiederzusehen und mit ihnen gemeinsam aufzulaufen. Ich hoffe, dass wir in der kommenden Saison mit einem guten Mix aus Erfahrung und Jugend ein weiteres Kapitel erfolgreicher Jenaer Basketball-Geschichte schreiben werden“, so Derrick Allen.
Allen - erfahren, sozial und topfit
„Wir haben mit Wayne einen erfahrenen Spieler verloren, wollten dafür wieder einen Routinier verpflichten“, sagt Jenas Cheftrainer Björn Harmsen. "Derrick wird diese entstandene Lücke schließen und als ein Akteur mit sowohl hoher sportlicher Qualität als auch sozialer Kompetenz in der Rolle als Führungsspieler einen wichtigen Part übernehmen.
Zudem versteht er sich seit gemeinsamen Tagen bei ALBA Berlin sehr gut mit Julius und Mac, ist trotz seines Alters unglaublich fit und geht immer mit höchster Professionalität voran. Die großen Stärken von Derrick waren immer sein Leadership und die Verteidigung. Ich freue mich darüber, dass wir erneut drei sehr erfahrene Spieler im Kader haben werden, die das Team durch ihre individuelle Qualität, vor allem aber durch ihre Mentalität anführen werden“, sagt Science-City-Trainer Björn Harmsen.
Allens Basketball-Karriere
Derrick Allen absolvierte bei den Ole Miss Rebels an der renommierten University of Mississippi seine letzten College-Jahre, bevor es ihn in der Spielzeit 2003/2004 zu seiner ersten Profistation nach Keflavík (Island) über den Atlantik zog. Zwischen 2004 bis 2006 für die BG Karlsruhe auf Punktejagd gehend, wechselte Allen für die anschließende Saison zu den Bayer Giants nach Leverkusen, um im Anschluss für die Skyliners Frankfurt (2007 – 2010) und ALBA Berlin (2010 – 2012) aufzulaufen.
Durch ein einjähriges Gastspiel bei Spirou BC Charleroi in Belgien (2012/2013) unterbrochen, kehrte Allen umgehend in die deutsche Beletage zurück. Einjährige Stippvisiten in Bremerhaven (2013/2014) und Braunschweig (2014/2015) kennzeichneten seinen weiteren Karriereverlauf, bevor Allen 2015 für zwei Spieljahre in Vechta heimisch wurde und 2016 mit den Niedersachsen auf die Bühne der easyCredit BBL zurückkehrte.
Allen wurde in Jena zum Tabellensieger
Während der sympathische Vierer bereits mit der BG Karlsruhe in der Saison 2004/2005 im Rahmen eines BBL-Pokalspiels beim damaligen Jenaer Zweitligisten in Lobeda-West seine Visitenkarte in Thüringen abgab, lernte der US-Amerikaner 2007 mit den Skyliners auch das „Jenaer Zelt“, die Leichtbauhallen-Konstruktion am Jenzigweg, kennen.
Am 21.04.2017 erzielte der unter dem Spitznamen „DA“ auflaufende 36-Jährige in der dritten Jenaer Spielstätte, der Sparkassen-Arena in Burgau, mit einem Freiwurf in der 6. Spielminute seinen 5439 Punkt, überflügelte in der seit 1998 digital bestehenden Punkte-Rangliste Chris Ensminger und wurde damit zur Nummer Eins aller aktiven sowie in Ruhestand versetzten Topscorer.
Text: Tom Prager