Thüringen-Derby in der BBL
Jenas Riesen treffen auf Oettinger Rockets
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Historische Derby-Premiere: Science City Jena und die Oettinger Rockets stehen sich am Sonntagnachmittag erstmalig auf BBL-Niveau gegenüber. Das erste Duell der beiden Freistaat-Rivalen in der Bel Etage des deutschen Basketballs zieht, wie die im Vorverkauf knapp 3.600 abgesetzten Tickets belegen, zahlreiche Basketballfans in seine Bann.
Jena. Während sich geschätzte 400 Jenaer Fans auf den nur 41 Kilometer kurzen Weg machen werden, um ihr Team beim BBL-Aufsteiger zu unterstützen, gastiert der Kader von Science City Jena personell gehandicapt in der Landeshauptstadt. Nach dem aufgrund zweier Verletzungen teuer bezahlten letzten Sieg gegen die Telekom Baskets Bonn wird Immanuel McElroy definitiv mit Muskelfaserriss ausfallen und auch hinter dem Einsatz von Martynas Mazeika steht aufgrund einer Knieprellung bis zum Spieltag ein dickes Fragezeichen.
Vorfreude auf Thüringen-Derby
Ungeachtet der personellen Situation gelten in Derbies und Pokalspielen andere Gesetze. So spielt es weder eine Rolle, dass Science City vor Wochenfrist trotz eines 18-Punkterückstandes noch sensationell gegen Bonn gewinnen konnte und auch der Fakt, dass einen Tag später mit den Rockets die Ludwigsburger MHP Arena ausgewischt wurde, das Pavic-Team am Ende mit 54:94 unter die Räder kam, hat für die morgige Begegnung lediglich statistischen Charakter und Randnotiz-Charme.
Allen Statistiken oder Bilanzen zum Trotz überwiegt die Vorfreude auf 40 oder mehr intensive und umkämpfte Minuten, auf eine großartige Stimmung aller Tribünen und geile Match Ups der Protagonisten auf dem Parkett.
„Ich freue mich riesig auf das erste Derby in der Geschichte der BBL“, sagt Jenas Coach Björn Harmsen vor dem Spiel. „Rückblickend auf die Anfänge des Basketballs in Thüringen ist das für unsere Sportart eine unglaubliche Leistung. Wir haben im Vorfeld einige Dinge zusammen veranstaltet, am Freitag eine gemeinsame Pressekonferenz mit beiden Clubs abgehalten und auch am Sonntag wird es weitere von beiden Vereinen getragene Aktionen geben.
Eine familiäre Atmosphäre sowie ein friedliches Miteinander gehören trotz aller Rivalitäten letztendlich doch zu den wichtigsten Grundpfeilern im Sport“ so Harmsen knapp einen Tag vor dem Spiel.
Highlight in der Geschichte des Thüringer Basketballs
„Personell sind wir derzeit etwas gehandicapt. Zudem ist die inhaltliche Vorbereitung herausfordernd, wenn man nicht einschätzen kann, wer bei den Rockets überhaupt auflaufen wird. Ungeachtet dessen ist das Team von Ivan Pavic sehr ausgeglichen besetzt.
Entscheidend wird sein, dass wir unsere zweite Halbzeit und das Intensitätslevel gegen Bonn konservieren und in das Derby mitnehmen können. Es werden sich zwei Teams auf Augenhöhe gegenüberstehen, zwei Mannschaften, die um den Klassenerhalt kämpfen. Freuen wir uns auf dieses Highlight in der Geschichte des Thüringer Basketballs“, so Harmsen.
Text: Tom Prager