Auswärtsspiel
Science City Jena muss nach Gießen
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Die Basketballer von Science City Jena sind am Samstagabend bei dem Tabellennachbarn Gießen 46ers zu Gast.
Jena. Vergleicht man die Spielphilosophien beider Coaches so könnte die Ausgangslage zwischen dem Gastgeber aus Gießen und den BBL-Riesen aus Ostthüringen unterschiedlicher nicht sein. Während der seit dieser Saison an der Seitenlinie der Hessen stehende Headcoach Ingo Freyer bei den von ihm betreuten Kadern primär der „Abteilung Attacke“ vertraut, gilt für Jenas Cheftrainer Björn Harmsen „Safety first“.
Die Erstliga-Riesen aus Science City gastieren am Samstagabend ab 20.30 Uhr in der Sporthalle Gießen-Ost, treffen in einem vorab offenen Duell auf den Tabellennachbarn der 46ers. Telekom Sport überträgt die Partie für alle Daheimgebliebenen gewohnt zuverlässig und hochauflösend nach der Tagesschau ab 20.15 live.
Wie für Superman das Kryptonit, gelten die 46ers seit jeher für den Jenaer Basketball als undechiffrierbare Enigma. In der bisherigen Historie der ProA und BBL nur selten einen Weg findend, die eigenen Stärken zur Entfaltung bringen zu können, hagelte es in der Sporthalle Gießen-Ost in unschöner Regelmäßigkeit Niederlagen für die Saalestädter. In Kombination aus gemeinschaftlich erlebter Geschichte sowie aufgrund des verletzungsbedingten Ausfalls von Immanuel McElroy startet Science City Jena als leichter Außenseiter in Richtung A4.
„Gießen ist eine extrem offensivstarke Mannschaft, die insbesondere auf heimischen Parkett nur schwer zu stoppen ist, sagt Jenas Trainer Björn Harmsen vor dem Duell an der Lahn. „Sie werfen und treffen die meisten Dreier der Liga, verfügen über starke Außenspieler und mit dem Gegenpart John Bryant über eine unglaubliche Präsenz am Korb.
Die 46ers holen nicht zuletzt mit ihm auf der Centerposition enorm viele offensive Rebounds, die ihnen zweite und dritte Chancen ermöglichen. Wir werden unseren Fokus auf die Defensive richten und müssen versuchen, durch hohe Intensität und gutes Teamplay dagegenzuhalten“, so Harmsen.
Mit 89 Punkten gegen Bremerhaven, 110 Punkten gegen Tübingen sowie 107 Zählern gegen den Mitteldeutschen BC untermauern die Hessen, primär auf eigenem Parkett, den Status als offensivstarkes Gunmen-Kollektiv, eine deutliche Abkehr vom Stil der letzten Jahre.
Während unter dem im zurückliegenden Sommer nach Köln gewechselten Ex-Coach Denis Wucherer noch die Defensive im Vordergrund stand, die 46ers ihre jeweiligen Kontrahenten saisonübergreifend mit unnachgiebiger Verteidigung quälten, importierte der aus Hagen zum zweimaligen Deutschen Meister kommende Neu-Trainer Ingo Freyer seinen Stil nach Hessen.
Während das Gastspiel in Gießen für Jenas „Gute-Laune-Guard“ Skyler Bowlin eine mit positiven Gedanken verbundene Rückkehr in die Vergangenheit wird, der US-Amerikaner spielte in der letzten Saison für die 46ers, dürfte auch Björn Harmsen zahlreiche bekannte Gesichter wiedersehen. Jenas Coach stand in der Spielzeit 2011/2012 in der sportlichen Verantwortung der damaligen Lti Gießen 46ers.
Text: Tom Prager