Patientenforum in Jena: Ernährung fürs Gehirn?

Patientenforum: „Ernährung fürs Gehirn“. Experten vom Uniklinikum Jena sprechen am kommenden Donnerstag darüber, ob Omega-3-Fettsäuren sogar Psychosen wie Schizophrenie vorbeugen können.

Jena. Omega-3-Fettsäuren gelten als gesund, gar als gesundheitsfördernd. Sie sind wahre Multitalente, sollen Herzinfarkten vorbeugen, bei rheumatischen Erkrankungen Beschwerden lindern – und gut fürs Gehirn sein. Unser Körper kann essentielle Fettsäuren, wie es einige der Omega-3-Fettsäuren sind, jedoch nicht selbst bilden. Wir müssen sie mit der Nahrung aufnehmen.

Gibt es also so etwas wie Ernährung fürs Gehirn? Kann man mit Omega-3-Fettsäuren sogar Psychosen wie Schizophrenie vorbeugen? Darüber spricht Professor Dr. Stefan Smesny von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Jena (UKJ) beim ersten Patientenforum des Jahres am Donnerstag, 7. März.

Anmeldung nicht erforderlich

Die kostenlose Veranstaltung findet um 18 Uhr im Hörsaal des Klinikums im Philosophenweg 3 statt. Interessierte sind herzlich eingeladen, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Nach dem Vortrag besteht ausreichend Gelegenheit, mit dem Referenten ins Gespräch zu kommen und Fragen zu stellen.

Omega-3-Fettsären spielen eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung, Funktion und Struktur des Gehirns. Daher liegt die Annahme nah, dass eine Unterversorgung mit Omega-3-Fettsäuren zu Entwicklungserkrankungen des Hirns wie Schizophrenien beitragen könnte – und möglicherweise zu Psychosen insgesamt.

In der Psychiatrie ist die Forschung zum Fettsäurestoffwechsel seit Mitte der 1990er Jahre interessant.

Von Nervenzellen und Omega-3-Fettsäuren

„Mehrere Wirksamkeitsuntersuchungen mit weltweiter Beteiligung zeigten, dass – neben Psychotherapie und niedrig dosierten Psychopharmaka – die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren, beispielsweise über hochwertige Lachsöl-Kapseln,



den frühen Verlauf von Psychosen beeinflusst und günstige Auswirkungen auf die Symptomatik und das Alltagsfunktionsniveau der Patienten hat“, erklärt Prof. Smesny, der selbst seit zehn Jahren zum Stoffwechsel von Nervenzellen und Omega-3-Fettsäuren forscht.

Einmal die Woche hochwertigen Fisch

„Das heißt nicht, dass alle in die Läden stürmen und Fischöl kaufen sollen“, so Smesny. Omega-3-Fettsäuren sind zum Beispiel in Lachs und hochwertigem Seefisch enthalten. „Es ist aber schon eine gute Idee, mit der Ernährung auch für sein Gehirn zu sorgen, indem man zum Beispiel einmal die Woche hochwertigen Fisch isst.“

Was es genau mit den Omega-3-Fettsäuren in Nervenzellwänden auf sich hat, welche Rolle Prävention in der Psychiatrie spielt und was gesund fürs Gehirn ist, wird Smesny bei der Veranstaltung erläutern.

Patientenforum einmal im Monat

Psychische Gesundheit ist ganz wichtig, damit wir mit unserem Leben zufrieden und den täglichen Herausforderungen gewachsen sind – und sie beeinflusst auch unser körperliches Wohlbefinden. Psychische Beeinträchtigungen sind weit verbreitet.

Deshalb veranstaltet die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie auch dieses Jahr wieder die Reihe Patientenforum und widmet sich regelmäßig einmal im Monat, donnerstags um 18 Uhr, unterschiedlichen Themen der psychischen Gesundheit.

Text: Katrin Bogner/UKJ