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Warnzeichen ernst nehmen

Uniklinik Jena: Herzschmerz trotz Glücksgefühlen

Ein Happy-Heart-Syndrom sollte umbedingt ernst genommen werden. In jedem Fall sollte schnellstmöglich der Notruf gewählt werden.
Ein Happy-Heart-Syndrom sollte umbedingt ernst genommen werden. In jedem Fall sollte schnellstmöglich der Notruf gewählt werden.
Foto: Andrea Damm/pixelio.de
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Herzschmerz trotz Glücksgefühlen: Herzexperte am Uniklinikum Jena erklärt, was es mit dem „Happy-Heart-Syndrom“ auf sich hat.

Jena. Der morgige Valentinstag lässt Herzen wieder höher schlagen und ist auch ein beliebtes Hochzeitsdatum. Doch was einer der schönsten Tage des Lebens sein soll, kann tatsächlich mit dem seltenen „Happy-Heart-Syndrom“ einhergehen.

„Plötzlich treten Herzschmerzen auf und die Symptome gleichen einem akuten Herzinfarkt. Erst eine Herzkatheteruntersuchung zeigt, dass dahinter ‚Happy- Heart‘ steckt“, weiß Prof. Dr. Bernward Lauer, Oberarzt und Kardiologe der Klinik für Innere Medizin I am Universitätsklinikum Jena (UKJ).

Professor Bernward Lauer, Kardiologe in der Klinik für Innere Medizin I, weiß, dass man auch „Happy-Hearts“ ernst nehmen muss. Foto: privat

„Eine wahre Überflutung von Stresshormen führt zur Einschränkung der Herzfunktion. Es ist eine seltene Form des viel bekannteren Broken-Heart-Syndroms, der Tako-Tsubo-Kardiomyopathie.“ Während beim Broken-Heart negative Emotionen wie Trauer starken Stress auslösen, sind es beim Happy Heart außergewöhnlich positive Ereignisse. Das können auch Geburten oder Geburtstage sein.

Gefährlich für unser Herz

In jedem Fall muss ein Happy-Heart-Syndrom ernst genommen werden, so Lauer: „Wenn es passiert, ist es tatsächlich gefährlich für unser Herz. In jedem Fall sollte schnellstmöglich der Notruf gewählt, ein EKG geschrieben und eine Katheteruntersuchung durchgeführt werden.“



In der Kardiologie des UKJ werden jährlich Patienten im einstelligen Bereich gesehen und der Herz-Experte hat in seiner Laufbahn bereits etwa 50 Fälle einer Tako-Tsubo Kardiomyopathie gesehen. „Hauptsächlich sind Frauen im späteren mittleren Lebensalter betroffen“, sagt Lauer.

Im Gegensatz zum Herzinfarkt ist die Durchblutung des Herzens beim Happy Heart-Syndrom nicht gestört. Allerdings wird auch der „Schein-Infarkt“ wie ein Herzinfarkt behandelt und die Prognose ist sehr gut. Lauer: „Vor allem werden herzentlastende Medikamente eingesetzt. Es ist gut behandelbar und in den meisten Fällen erholt sich das Herz.“

Stress im Blick behalten

Aber laut Lauer gibt es sogar Patienten, die ein zweites Mal Happy Heart bekommen. „Es kann jedem passieren. Wir kennen weder genetische Risikofaktoren noch psychische.“ Deshalb rät der Kardiologe auch bei freudigen Anlässen den Stress im Blick zu behalten. Denn dann können Herzen gesund höher schlagen.

Text: Anne Curth/UKJ