Gesundheitsfördernde Auswirkungen
Fasten wird auch in Jena großgeschrieben
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Am Universitätsklinikum wird Fasten großgeschrieben, denn die meisten Personen fühlen sich nach dem Fasten deutlich wohler als vorher und das hat seine Gründe. Dr. med. Doreen Jaenichen, Leiterin der Ambulanz für Naturheilkunde und Integrative Onkologie am Jenaer Universitätsklinikum, erklärt warum.
Jena. Aufgrund unserer Entwicklungsgeschichte ist das Fasten eine für den menschlichen Organismus natürliche Situation. Die junge Medizinerin ist sogar davon überzeugt, dass der Mensch besser mit dem Fasten zurechtkommt, als mit dem heutigen Überangebot an Nahrung. Deswegen kann der menschliche Körper auf zu viel Essen mit Gewichtszunahme und Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck, Arthrose oder diversen Allergien reagieren.
Während des Fastens stellt sich der gesamte Stoffwechsel um. Es werden Glukose- und Fettreserven verbrannt, wobei sich die Fettverbrennung im Verlauf des Fastens auf bis zu 95 Prozent steigert. Durch den Abbau dieser Reserven sinken unsere Cholesterin- und Zuckerwerte. Außerdem scheidet der Körper durch das Weglassen gesalzener Kost eingelagerte Salze aus. Dies führt zugleich zu einem Verlust von Wasser, der bis zu zwei Kilogramm ausmachen kann und nach dem Fasten wieder ausgeglichen wird.
Neben diesen gesundheitlichen Aspekten wirkt sich richtiges Fasten positiv auf unsere Figur aus. Das ist einer der häufigsten Gründe für das Fasten, vor allem bei Frauen. Viele schätzen das neugewonnene Lebensgefühl wenn sie sich bei C&A und Co. beispielsweise fürs Ausgehen neu einkleiden und dabei eine Größe kleiner wählen können.
Jaenichen empfiehlt das Heilfasten allerdings vor allem wegen der gesundheitsfördernden Auswirkungen, wobei ein Gewichtsverlust dies oftmals mit sich bringt. Darüber hinaus nimmt das Fasten positiven Einfluss auf unsere Psyche. Nach zwei bis drei Tagen stellt sich bei den meisten Menschen eine deutliche Stimmungsstabilisierung ein. Gelegentlich empfinden sie sogar Euphorie oder Gefühle der Transzendenz. Das liegt, wie sich auch bei Versuchstieren beobachten ließ, an einer Herabregulation der Dichte von Serotonintransportern.
Wer richtig fastet und sich von einem erfahrenen Arzt beaufsichtigen lässt, muss keine Angst vor einem Durcheinander seines Hormonhaushaltes haben. Doch das Wichtigste am Fasten ist das vernünftige Fastenbrechen und die anschließende dauerhafte gesündere Lebensweise. Denn sonst kommt auch nach dem Fasten der ungewollte JoJo Effekt.
Text: Susann Schmidt