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Reifenkauf: Was ist dabei zu beachten?

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Alle Jahre wieder ist es so weit: Neue Reifen müssen her. Aber wie findet man eigentlich den richtigen Reifen für sein Fahrzeug? Wir geben die richtigen Tipps dazu.
Jena. Größtmögliche Sicherheit und Komfort bieten, aber auch der Fahrspaß darf nicht zu kurz kommen - das sind die Anforderungen an qualitativ hochwertige Autoreifen. Aber wann ist der richtige Zeitpunkt für einen Reifenwechsel? Und welche Reifen sind je nach Jahreszeit und Fahrzeug überhaupt passend?
Diese und weitere Fragen rund um den Reifenkauf klären wir in diesem Artikel. Wir geben Tipps, worauf bei der Auswahl zu achten ist und was Sie grundsätzlich über Autoreifen wissen sollten.
Ausschlaggebend für den Reifenwechsel ist die Profiltiefe
Die Vorschriften durch die Gesetzgebung innerhalb Deutschlands sind eindeutig: Sobald die Reifen Ihres Pkw weniger als 1,6 Millimeter Restprofil haben, dürfen Sie das Fahrzeug mit diesem Reifensatz nicht mehr im Straßenverkehr fahren, ohne sich strafbar zu machen.
Denn ab diesem Grenzwert gelten Autoreifen als Sicherheitsrisiko für den Straßenverkehr und müssen dementsprechend durch neue Reifen ersetzt werden.
Hinweis: Wer auf öffentlichen Straßen innerhalb der Bundesrepublik mit Reifen fährt, deren Profiltiefe entsprechend der gesetzlichen Regelungen nicht ausreicht, muss mit einem Bußgeld rechnen. Der zu zahlende Betrag beträgt gemäß Bußgeldkatalog 60 Euro. Zudem wird für dieses Vergehen ein Punkt in Flensburg eingetragen.
Unabhängig von den gesetzlichen Untergrenzen sollten Sommerreifen in der Regel mindestens über eine Profiltiefe von drei Millimetern verfügen. Bei Winter- und Ganzjahresreifen empfehlen Experten mindestens eine Profiltiefe von vier Millimetern. Andernfalls kann das Fahren bei Nässe, Schnee oder Schneematsch zu Komplikationen führen.
Sofern nur ein oder zwei Reifen zu stark abgefahren oder beschädigt sind, sollten diese übrigens immer Achsweise ausgetauscht werden, das heißt immer mindestens zwei Reifen sind zu erneuern, um das Fahrwerk zu stabilisieren.
Unterschiede zwischen Sommer-, Winter- und Ganzjahresreifen
Autoreifen für verschiedene Jahreszeiten unterscheiden sich im Wesentlichen in zwei Eigenschaften: dem Profil und der Gummimischung. Die Mischung des Gummis ist bei Sommerreifen deutlich härter. Grund dafür ist, dass sie im Sommer extrem hohen Temperaturen ausgesetzt sind.
Wenn Sie Ihr Fahrzeug im Sommer mit Winterreifen fahren, nehmen Sie durch die weichere Mischung einen verlängerten Bremsweg und einen wesentlich höheren Abrieb in Kauf. Das Profil von Winterreifen ist hingegen durch sogenannte Lamellen gekennzeichnet.
Einfach erklärt sind das viele kleine Profileinschnitte, die sich mit Schnee und Eis verzahnen können und somit ein Schlittern über verschneite und glatte Straßen im Winter verhindern. Das Profil von Winterreifen ist in der Regel nicht darauf ausgelegt, große Mengen von Wasser zu verdrängen. Im Gegensatz dazu können Sommerreifen starke Regenfälle besser bewältigen.
Neben speziellen Autoreifen für die warme und kalte Jahreszeit gibt es auch sogenannte Ganzjahresreifen. Sie sind auch unter der Bezeichnung Allwetterreifen bekannt. Aber was verbirgt sich hinter dieser Variante? Sie sind ein Kompromiss aus Sommer- und Winterreifen. Einfach erklärt handelt es sich um Winterreifen, die auch für die Nutzung in den Sommermonaten infrage kommen.
Das Gummimaterial, welches bei Ganzjahresreifen verwendet wird, ist nicht so hart wie bei Sommerreifen und nicht so weich wie bei Winterreifen. Daher ist die Mischung sowohl für Schnee und schlechtes Wetter als auch für trockene Straßen nicht unbedingt optimal geeignet.
Denn im Winter ist der Bremsweg unter Umständen länger als bei Winterreifen und im Sommer sind Verschleiß und Kraftstoffverbrauch oft höher als bei Sommerreifen. Darüber hinaus ist die Abnutzung bei Allwetterreifen allgemein höher, da sie das ganze Jahr gefahren werden und kein saisonal bedingter Wechsel erforderlich ist.
Text: Torsten Lux