Pokalknaller Jena vs. Hamburg
FCC-Coach Uluc: "Wir müssen brutal verteidigen"
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Geht der Bundesligist Hamburger SV gegen den FC Carl Zeiss Jena in der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals 2015/16 in der Saale baden? Oder muss der Viertligist die Segel streichen?
Jena. Bruno Labbadia ist sich sicher: "Das Gemeinschaftsgefühl vom Saisonende ist wieder da." Mit dem Stand der Vorbereitung zeigte sich der Cheftrainer des Hamburger SV zufrieden. Das erste Pflichtspiel der Saison führt den 3-fachen Pokalsieger nach Jena. Vor zwei Jahren konnte an der Saale ebenfalls in der ersten DFB-Pokalrunde der SV Schott Jena mit 0:4 eliminiert werden.
Nun also müssen die Norddeutschen im Ernst-Abbe-Sportfeld vor 13.800 Zuschauern gegen Carl Zeiss Jena die Segel setzen. Der Thüringen-Pokalsieger blamierte sich am Mittwoch bei der Generalprobe gegen Aufsteiger FC Schönberg 95 mit einem 0:0.
Brutal verteidigen, keine Räume lassen
Für FCC-Cheftrainer Volkan Uluc in des kein Problem. "Du musst brutal verteidigen, keine Räume lassen", beschrieb er die vordringlichste Aufgabe seiner jungen Mannschaft gegen den HSV. Dennoch sollten die Spieler diese Partie "genießen". Und niemand, so Uluc, sollte vergessen: "Das ist ein Bundesligist".
Spezielles Spiel für Klingbeil
Aufseiten der Jenaer steht mit Neuzugang Rene Klingbeil ein Spieler, der über den HSV sagt: „Ich habe diesem Verein viel zu verdanken.“ Der zu dieser Saison von Erzgebirge Aue an die Saale gewechselte Kicker hatte seine erste Profistation in Hamburg (2004-2007) mit 51 Bundesligaspielen absolviert. Den Pokalfight am Sonntag sieht er im Interview auf der HSV-Homepage als „ein spezielles Spiel“.
Immer etwas Unruhe
Den Supergau wieder einmal im aller Letzen Relegationsspiel verhindert, kommt der Hamburger SV auch in seiner 55. Bundesligasaison nicht wirklich zur Ruhe. Laut einer „Bild“-Meldung musste der Verein in dieser Woche gegen vier Spieler Geldstrafen aussprechen. Grund für die Disziplinierung: Die Kicker hatten sich wiederholt nicht an die Schuhordnung gehalten und die Fußballstiefel des HSV-Sponsors verschmäht.
Zoff, wenngleich der eher unterhaltsamen Art, brach auch aus in der Aktion neues Design für den Vereinsbus. Hersteller MAN und der Verein wollten ganz basisdemokratisch die Fans an der Suche via Internet beteiligen.
Kein Wunder, dass sich ob des anhaltenden sportlichen Niedergangs des 6-fachen Deutschen Meisters und 2-fachen Europapokalgewinners Sarkasmus ausbrach. „Van der Talfahrt“ oder „So fährt MAN in die 2. Liga“ sind nur zwei der kreierten Vorschläge für den Slogan, wenn auch chancenlos.
Namhafte Zu- und Abgänge
Aktuell stehen im Kader des Bundesliga-Dinos den neun Zu- zehn Abgänge gegenüber. Prominenteste Ehemalige sind der Niederländer Rafael van der Vaart (Betis Sevilla), der sein zweites Engagement an der Waterkant als die schlimmste Zeit seiner Karriere bewertete, Heiko Westermann (auch Betis) und Marcel Jansen, der überraschend im Alter von 29 Jahren seine Profikarriere beendete. Emir Spahic, der nach einer Prügelattacke gegen Stadionordner von Bayer Leverkusen im April gefeuert worden war, ist der namhafteste Neuzugang.
Text und Fotos: Andreas Wentzel