Drei Mädchen und ein Bruder
Uniklinik Jena: Vierlinge im Minutentakt auf die Welt geholt
Teilen auf
Per Kaiserschnitt in der 32. Schwangerschaftswoche kamen am Freitag die drei Mädchen Olivia, Amelia, Xhesika und der Junge Frederic auf die Welt. Die Kinder und ihre Mutter sind wohlauf.
Jena. Mit einem Geburtsgewicht zwischen 1.200 und 1.655 Gramm zählen die vier Neugeborenen zu den „größeren“ Frühchen. „Ich gehe davon aus, dass die Kinder bei uns ca. noch sechs bis acht Wochen in der Neonatologie betreut werden, bevor sie die Klinik verlassen können“, so Prof. Hans Proquitté, Leiter der Neonatologie am Thüringer Uniklinikum. Auch die Mutter wird noch einige Tage im UKJ verbringen.
Die Eltern sind im Juli als Asylbewerber aus Albanien nach Deutschland gekommen. „Wir wollten, dass unsere vier Kinder eine Chance zum Leben bekommen. Das konnte uns in unserer Heimat niemand garantieren“, so die Eltern Vebi Keta und seine Frau Oltjana Koci. Ihr Weg führte sie im Sommer von Dortmund über Eisenberg nach Jena. Von 9.53 Uhr bis 9.56 Uhr wurden die vier Kinder im Minutentakt entbunden.
Prof. Dr. Ekkehard Schleußner, Direktor der Geburtshilfe am Universitätsklinikum Jena: „Solche spontanen Vierlingsschwangerschaften sind extrem selten, auf 600.000 Geburten kommt rechnerisch rund eine Vierlingsschwangerschaft. In unserem zertifizierten Perinatalzentrum am UKJ sind wir auch auf solche Schwangerschaften vorbereitet und haben die erforderliche Infrastruktur und Kompetenz. Das Team aus Ärzten, Hebammen und Krankenschwestern ist eingespielt. Trotzdem ist es natürlich eine Herausforderung.“
Prof. Schleußner hat bereits im Vorfeld zahlreiche Gespräche mit verschiedenen Einrichtungen geführt, wie der jungen Familie auch nach der Zeit im Klinikum geholfen werden kann. „Nach dem Asylbewerberleistungsgesetz haben Asylsuchende Anspruch auf Hilfe bei Krankheit, Schwangerschaft und Geburt. Die medizinische Versorgung ist das eine, aber nun wird es auch darum gehen, der Familie ganz konkret im Alltag mit vier Neugeborenen zu helfen. Ich bin sicher, dass wir dies gemeinsam schaffen.“
Text: Stefan Dreising/UKJ
Foto: Szabo/UKJ