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Statt PCR- nur noch Antigen-Schnelltests

Jena kritisiert Thüringer Test-System für Kitas

Stadt Jena kritisiert neuen Thüringer Entwurf zur Finanzierung von Corona-Tests in Kitas.
Stadt Jena kritisiert neuen Thüringer Entwurf zur Finanzierung von Corona-Tests in Kitas.
Foto: Tim Reckmann/pixelio.de
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An den Empfehlungen des RKI vorbei: Die Stadt Jena kritisiert den neuen Entwurf der Thüringer Landesregierung zur Finanzierung von Corona-Schnelltests an Kitas.

Jena. Das Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (TMBJS) hat einen neuen Entwurf zu einer Landesverordnung zur Wiedereinführung von Testangeboten an allen Kitas in Thüringen vorgelegt. Die Stadt Jena unterstützt diesen Vorstoß grundsätzlich.

Bereits Anfang September hatte die Stadt Jena ein Testangebot an Kitas beschlossen (Stadtratsbeschluss 21/1086-BV). Die Finanzierung der Tests war so auch ohne die Finanzierung durch den Freistaat möglich. Diese Kosten könnte nun das Land übernehmen.


Doch die Umsetzung des jetzt nun vorliegenden Entwurfes wäre mit einem schweren Nachteil für Jena verbunden: Denn trotz Kenntnis des TMBJS über das in Jena erfolgreich etablierte System mit den in anderen Bundesländern üblichen und vom RKI empfohlenen PCR-Pooltestungen, sieht der Verordnungsentwurf einzig eine Pflicht zur Bereitstellung von Antigen-Schnelltests vor.

Daran äußert Oberbürgermeister Thomas Nitzsche nun deutliche Kritik: „Im Ergebnis würde das dazu führen, dass die einzige Thüringer Gebietskörperschaft mit einem laufenden und etablierten Testregime in Kitas dieses nicht mehr anbieten kann. Nahezu alle Einrichtung in Jena müssten das Testsystem wieder wechseln“.


Dies wäre nicht nur die Folge aus der mangelnden Finanzierung der PCR-Pooltestungen, sondern würde auch eintreten, weil keine doppelten Teststrukturen in den Einrichtungen denkbar sind. „Es sind unsererseits keinerlei inhaltliche Gründe erkennbar, warum Jena nun dazu gezwungen werden sollte, auf das deutlich schlechtere System umzusteigen, das die Kitas auch noch selbst organisieren sollen“, so Nitzsche weiter.

Natürlich werde die Stadt umgehend auf den Verordnungsentwurf reagieren und eine Stellungnahme verfassen, auch wenn man gar nicht direkt dazu aufgefordert sei. „Gleichwohl erwarten wir nicht, dass es hierzu aufgrund unserer Stellungnahme noch Änderungen geben wird. Dem TMBJS ist unser etabliertes Testsystem bekannt, sodass diese alternative Möglichkeit von vornherein hätte aufgenommen werden können“, sagte Nitzsche.


Bürgermeister Christian Gerlitz ergänzte: „Uns erreichen immer wieder Beschwerden, dass in den Schulen Testmaterialien fehlen. Die PCR-Pooltestungen laufen dagegen stabil. Erst in der vorigen Woche wurde die Bitte, das an den Kitas bewährte System auch auf die Grundschulen ausweiten zu können, vom Ministerium brüsk zurückgewiesen.“

Die Stadt Jena werde deshalb in ihrer Stellungnahme darauf drängen, das aufgrund der hohen Akzeptanz, der Zuverlässigkeit und Schnelligkeit der Testergebnisse gut etablierte Verfahren beibehalten zu können.

Quelle: Stadt Jena