Seelenstriptease
John Grant nimmt KonzertArena-Gäste mit auf eine künstlerische Reise
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Begleitet von seiner fünfköpfigen Band, kleidete sich John Grant am gestrigen Abend vor knapp Tausend Konzertbesuchern in samtig schöne Klänge. In seinen großartigen Arrangements versteckten sich Texte über Ängste, Bekenntnisse, Depressionen, Beziehungen, Scham oder Selbsthass. Wie nannte es das Hamburger Abendblatt? „Seelenstriptease“?
Jena. Der 45-jährige US-Amerikaner ist eine Art moderner Nomade. Schon während seiner Zeit als Sänger, Songwriter und Kopf der Alternative Folk-Band The Czars reiste er um die Welt. Nachdem sich die Band 2004 auflöste, kehrte Grant der Musik für einige Jahre den Rücken. Er lebte in New York, London, Paris und Berlin, wo er einige Zeit als Übersetzer arbeitete – er beherrscht neben fünf weiteren Sprachen auch fließend Deutsch (wie wir alle bemerken konnten). Erst 2010 fand John Grant zurück zur Musik.
Grants ständiger Wechsel zwischen Instrumenten und Gesang, Klarheit und Versunkenheit, die Stapelung von Folkmusik, Melancholie und bewegtem, futuristischem Elektrosound vermengten sich zu einem einzigartigen Konzerterlebnis.
Text: KulturArena
Foto: Holger John