Revolution auf dem Jenaer Theatervorplatz in nur 110 Minuten

Mit dem sozialkritischen Stück "Kasimir und Karoline" des Ödön von Horváth aus dem Jahre 1932 startet das Theaterhaus Jena am Donnerstagabend die KulturArena 2015.  

Jena. Ab diesem Donnerstag wird die KulturArena 2015 sieben Wochen lang die Stadt unterhalten. Traditioneller Auftakt - nach der vor Wochen von der Philharmonie gespielten ArenaOuvertüre - wird die aktuelle Open-air-Inszenierung des Theaterhauses Jena sein.

Die Künstlerische Leitung entschied sich, in diesem Jahr die für die Theaterspektakel gewohnte Zeitgigantomanie mit Inszenierungen von nicht weniger als drei Stunden zu vermeiden. In unglaublichen 110 Minuten soll "Kasimir und Karoline", verfasst vom deutsch schreibenden, österreichisch-ungarischen Autor Ödön von Horváth (1901-1932), über den Theatervorplatz gehen.

Ein 1932 geschriebenes sozialkritisches Volksstück, das nach Meinung der Jenaer Theatermacher wohl nichts von seiner Aktualität eingebüßt haben muss. Die kapitalistische Gesellschaft geht immer mehr den Bach unter, die Menschen, selbst zur Ware geworden, müssen unentwegt mehr und mehr leiden, das unmenschliche Leben inmitten einer universell metastasierenden Prostitution mag nimmer enden wollen. Ist das alles schlimm. Da muss die Revolution her und die Enterbten und Unterdrückten von ihren Ketten endlich, endlich, endlich befreien.

Der Niederländer Ivar van Urk konnte für die Regie gewonnen werden. Das Ensemble wird wie gewohnt mit zahlreichen Statisten arbeiten. Für die Live-Musik zeichnet UGLY HURONS verantwortlich.

Vier Aufführungen werden bis Sonntag gegeben, Beginn ist jeweils 21.30 Uhr. Mit dem Auftritt von Electro Deluxe Big Band am 15.7., 20 Uhr beginnen die Konzerte des Sommerfestivals.

KASIMIR UND KAROLINE am 9., 10., 11. und 12. Juli, 21:30 Uhr, auf dem Theatervorplatz. Karten im Vorverkauf gibt es ausschließlich in der Tourist-Information Jena.

Text: Andreas Wentzel
Fotos: Michael Baumgarten