Seit 65 Jahren unzertrennlich
Liebesglück in Jena: Ehepaar feiert „Eiserne Hochzeit“

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Liebesglück in Jena: Ingeborg und Gerhard Holzapfel feiern „Eiserne Hochzeit“.
Jena. Ingeborg und Gerhard Holzapfel aus Jena-Nord haben am heutigen Mittwoch ihre „Eiserne Hochzeit“ gefeiert, ein beeindruckendes Jubiläum, das nur wenigen Paaren vergönnt ist.
Vor genau 65 Jahren gaben sich die beiden das „Ja-Wort“ und starteten eine gemeinsame Lebensreise, die sie immer wieder an die Höhen und Tiefen ihrer Liebe erinnert.
Mit einem Lächeln erinnern sich die beiden an den Tag ihrer Trauung, der alles andere als reibungslos verlief.
Zunächst mussten sie eilig zum Standesamt rennen, um ihren eigenen Termin nicht zu verpassen. Als dann auch noch die Eheringe kurzfristig verschwanden, schien das Chaos perfekt.
Doch schließlich ging alles gut, und das junge Paar konnte seine Ehe mit einem Schmunzeln beginnen.
Ihre erste Begegnung war dem Zufall geschuldet:
Beide waren zur gleichen Zeit auf Burg Hohnstein in der Sächsischen Schweiz – Ingeborg mit ihrer Berufsschule aus Wolfen und Gerhard mit einem Freund auf einer Radtour.
„Es war Liebe auf den ersten Blick“, erzählen die heute 84-jährige Ingeborg und ihr vier Jahre älterer Ehemann.
Sie tauschten Adressen aus, in der Hoffnung, sich irgendwann wiederzusehen. Kaum zu Hause angekommen, übernahm Gerhard die Initiative und schrieb Ingeborg den ersten Brief, dem viele weitere folgen sollten.

Zu den ersten Gratulanten zählte der Ortsteilbürgermeister von Jena-Nord - Dr. Christoph Vietze.
Aus der anfänglichen Brieffreundschaft entwickelte sich bald eine Liebesgeschichte, die in gegenseitigen Besuchen und schließlich in einer festen Beziehung mündete.
Im Jahr 1960 heirateten die beiden in Wolfen, und die junge Ingeborg zog zu ihrem Gerhard nach Jena.
Zunächst lebten sie in einem engen Zimmer bei Gerhards Mutter, bis sie 1967 ihre erste gemeinsame Wohnung im Norden der Stadt beziehen konnten, wo sie auch heute noch leben.
Reisen war immer eine große Freude für die Holzapfels. Sie erinnern sich gerne an ihre Ausflüge mit dem Trabi nach Ungarn und ihre Reisen durch die damaligen Sowjetrepubliken.
Ein besonderes Highlight war ihre silberne Hochzeit, die sie in einem noblen Hotel in Jalta auf der Krim feierten.
Nach der Wende erfüllten sie sich einen langgehegten Traum und reisten nach Paris – „mit dem Begrüßungsgeld in die Stadt der Liebe“, wie Ingeborg lachend erzählt.
Beruflich widmeten sich der studierte Diplom-Ingenieur und die ausgebildete Fachverkäuferin fast ausschließlich dem Jenaer Unternehmen Zeiss.
Auf die Frage nach dem Geheimrezept ihrer langen Ehe sind sich beide einig:
„Es ist normal, dass es in einer Ehe Höhen und Tiefen gibt, doch wer beim ersten Problem die Segel streicht, hat verloren“, sagt Gerhard überzeugt.
Eine große Feier zur „Eisernen Hochzeit“ ist nicht geplant. Stattdessen freuen sich Ingeborg und Gerhard auf einen Besuch ihrer Tochter und ihres Enkelkindes am Wochenende, um im kleinen Kreis diesen besonderen Meilenstein zu feiern.
Text: Tobias Fuhr