Denkmal 100 Jahre später
Späte Ehre für Jenaer Fußballpionier Hermann Peter
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Besondere Ehre für Hermann Peter: Dem Mitautor der 1893 veröffentlichten „Jenaer Regeln“ soll mit einhundertjähriger Verspätung nun in Jena ein Denkmal gesetzt werden.
Jena. Die Universität Jena und der Steinmetzbetrieb Otto Späte aus Jena schlossen am 25. Juli 1916 einen Vertrag über die Errichtung eines Denkmals für Hermann Peter. Dazu kam es aber nie. Der Supporters Trust Jena möchte mit seinen Partnern exakt 100 Jahre danach, am 25. Juli 2016, das damals geplante Denkmal einweihen.
Späte Ehre für Fußballpionier
Hermann Peter gehört zu den Fußballpionieren in Deutschland. Auf ihn gehen die so genannten „Jenaer Regeln“ zurück, die 1893 festlegten, dass der „Platz frei von Bäumen und Sträuchern“ zu sein habe. Eine Regel, die bis heute gültig und im offiziellen Regelwerk verankert ist. Der Gymnasial-Lehrer Peter, der aus Graitschen nach Jena kam, war mit seinem „Spielplatzverein“ ebenso dafür verantwortlich, dass die bis heute vorhandenen Sportanlagen im Jenaer Paradies, entstanden.
Der Wunsch der Jenenser und Jenaer nach einem Denkmal für Hermann Peter soll nun 100 Jahre später erfüllt werden.
Sparkasse gibt Startschuss
Auf dem Konto des Jenaer Spielplatzvereins, der die Sportanlagen in der Oberaue begründete, waren einst dafür 663 Goldmark vorhanden. Diese wurden aber in Kriegsobligationen umgewandelt. Der Erste Weltkrieg ging verloren, das Geld auch. Die Sparkasse Jena-Saale-Holzland möchte deshalb den symbolischen Startschuss geben.
„Das damals für diesen Zweck gesammelte Geld soll wieder seiner Bestimmung zukommen. Die 663 Goldmark sind nicht verloren – es sind daraus nun 663 Euro geworden, die wir als Sparkasse als symbolischen Grundstein für das Denkmal zur Verfügung stellen werden“, sagt Sparkassenvorstand Christian Leege. Er sei fasziniert von der Geschichte rund um dieses Denkmal. „Es wird helfen, die tragende Rolle Hermann Peters bei der Entwicklung des Sports in unserer Stadt im Bewusstsein der Jenaer zu verankern“, sagt Leege.
Der Supporters Trust Jena wird die Federführung bei der Errichtung des Denkmals übernehmen – in enger Zusammenarbeit mit der Universität, der Stiftung „Jenaer Universitätssport“ und der Abteilung Tennis des USV Jena, auf deren Gelände das Denkmal stehen wird.
Aktionen sollen Kassen füllen
Um die Finanzierung sicherzustellen, wird der Supporters Trust viele Aktionen ins Leben rufen. So werden Trikots, die der FCC bei der „Revanche nach 112 Jahren“ in Weimar trug, versteigert. Gemeinsam mit dem offiziellen Ausrüster des FCC, Intersport Meier in der Goethe-Galerie, wird der Trust den FCC-Jahreskalender für 2016 erstellen. „Die Hälfte des Erlöses werden wir dann zweckgebunden für die Errichtung des Denkmals zur Verfügung stellen“, sagt Michael Meier, der Geschäftsführer von Intersport Meier.
Und wer, wenn nicht der Steinmetzbetrieb Späte aus Jena soll bei der Errichtung des Denkmals Hand anlegen. „Wir sehen uns natürlich in der Pflicht, diesen 99 Jahre alten Auftrag endlich zu erfüllen“, sagt Gregor Maess von Jenas ältestem Steinmetzbetrieb.
Der Supporters Trust Jena und seine Partner freuen sich natürlich über jedwede Spende oder Hilfe, die zum Gelingen dieses Unterfanges beitragen.
Quelle: Supporters Trust Jena
Fotos: Jürgen Scheere