Gefährliche Stiche
UKJ-Experte rät zur Vorsicht bei Wespen und Bienen
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Sommerzeit heißt auch, dass derzeit wetterbedingt mit besonders vielen Insektenstichen zu rechnen ist. Prof. Dr. P. Elsner vom Jenaer Uniklinikum rät zur Vorsicht. Schwere allergische Reaktionen bei vier Prozent der Deutschen.
Jena. "Die Insektengiftallergie gegen Bienen- und Wespengift ist die wichtigste und potentiell lebensgefährliche Sommerallergie, weil wir im Sommer, besonders im Spätsommer und Frühherbst, mit diesen Insekten besonders häufig in Kontakt kommen“, erklärt Prof. Dr. Peter Elsner, Direktor der Hautklinik am Universitätsklinikum Jena (UKJ).
Bis zu vier Prozent der Bevölkerung in Deutschland zeigen schwere allergische Reaktionen auf Insektenstiche, so der Allergie-Experte. Insektenstiche seien die Nummer eins der gemeldeten Auslöser schwerer Anaphylaxien, also allergischer Schocks, bei Erwachsenen. "Ein bis drei Millionen Insektengiftallergiker sind möglicherweise behandlungsbedürftig.“
Laut Elsner wissen viele Personen nicht Bescheid über ihre Erkrankung und ihr Risiko. „Nur 20 Prozent der Insektengiftallergiker werden auch tatsächlich behandelt, obwohl die Erkrankung lebensbedrohlich ist und es eine hohe Erfolgsrate der Behandlung, einer Hyposensibilisierung, gibt.“
Er rät, bei schweren Reaktionen auf Insektenstiche den Hautarzt und Allergologen aufzusuchen, um die Diagnose leitliniengerecht abklären zu lassen und sich bezüglich der Therapiemöglichkeiten beraten zu lassen.
Text: Michelle Emmerich