Rauch, Blut und Hilferufe
Horrorszenario: Notfallübung im Autobahntunnel bei Jena
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Horrorszenario im Jagdbergtunnel: Spektakuläre Rettungsübung bei Jena.
Jena. In der Nacht von Samstag auf Sonntag verwandelte sich der Jagdbergtunnel auf der A4 bei Jena in eine Bühne für ein dramatisches Horrorszenario.
Über 400 Personen, darunter Einsatzkräfte und Statisten, nahmen an einer gigantischen Rettungsübung teil.
Der inszenierte Notfall wurde von der Berufsfeuerwehr Jena in Zusammenarbeit mit dem Tunnelbetreiber und weiteren Sicherheitsbehörden organisiert.
Ziel der Übung war es, die Einsatzbereitschaft und Zusammenarbeit der Rettungskräfte im Ernstfall zu testen und zu optimieren.
„Diese Übung war für uns alle eine wertvolle Gelegenheit, unter realen Bedingungen zu trainieren.
Einsatzleiter John Großinger von der Berufsfeuerwehr Jena erklärt die einzelnen Szenarien.
Besonders der Austausch und die enge Zusammenarbeit mit den anderen Einsatzkräften haben gezeigt, wie wichtig gemeinsame Übungen für den Ernstfall sind“, erklärte Einsatzleiter John Großinger von der Berufsfeuerwehr Jena.
An insgesamt 13 Stationen wurden in der Nacht von Feuerwehren des Ersteinsatzes aus Jena und dem Saale-Holzland-Kreis, Einheiten des Katastrophenschutzes, Rettungsdiensten, der Autobahnpolizei sowie Notärzten des Universitätsklinikums Jena verschiedene Szenarien trainiert.
Realistische Übungsumgebung
Rund 100 Statisten, darunter viele Medizinstudenten der Universität Jena, sorgten für eine möglichst realistische Übungsumgebung.
Sie agierten als Verletzte mit künstlichen Wunden und wurden im Vorfeld im Uniklinikum Jena vorbereitet und geschminkt.
Spektakuläre Szenen
Besonders beeindruckend waren die Übungen zur Brandbekämpfung, bei denen vier Gasfeuergeräte als Brandstellen dienten.
Die Einsatzkräfte mussten Löschleitungen über eine Strecke von mehr als 100 Metern aufbauen und die Brände bekämpfen.
An anderen Stationen ging es um die Rettung von Personen aus einem simulierten Stau.
Hierbei mussten die Einsatzkräfte systematisch den Bereich durchsuchen und die Verletzten über einen Querschlag in die sichere Tunnelröhre bringen.
Rettungsdienst im Dauereinsatz
Der Rettungsdienst übte den Umgang mit einer großen Anzahl an Verletzten.
An zwei Stationen wurden die Verletzten gesichtet und nach Behandlungsprioritäten eingeteilt.
Eine weitere Station widmete sich dem Transport der Verletzten in Krankenhäuser.
Hierbei arbeiteten die Rettungsdienste eng mit der Feuerwehr und dem Katastrophenschutz zusammen.
Ein Auto brannte lichterloh mitten auf der Fahrbahn im Tunnel. Foto: Stadt Jena
Höhepunkt der Übungen war ein Realbrandversuch, bei dem die stationäre Brandbekämpfungsanlage des Tunnels manuell aktiviert wurde, um einen brennenden Pkw zu löschen.
Die Technik funktionierte einwandfrei, und das Feuer konnte schnell gelöscht werden.
„Diese Übung war ein bedeutender Schritt zur Verbesserung der Sicherheit im Tunnel und ein beeindruckendes Beispiel für die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren.
Herzlichen Dank an die Berufsfeuerwehr Jena für die gute Organisation und allen Einsatzkräften für ihre Teilnahme und ihr Engagement“, betonte Oberbürgermeister Thomas Nitzsche.
Jenas OB schaute mit dem Landrat des Saale-Holzland-Kreises Johann Waschnewski, dem Kahlaer Bürgermeister Jan Schönfeld und Steve Ringmayer (Brand- und Katastrophenschutz des SHK) nächtlichen Übungen zu.
Im Tunnel: v.l.n.r. Johann Waschnewski, Thomas Nitzsche, Steve Ringmayer und Jan Schönfeld.
Für die Übung wurde der Autobahntunnel zwischen den Anschlussstellen Jena-Göschwitz und Bucha in beide Richtungen von Samstag, 20:00 Uhr, bis Sonntag, gegen 06:00 Uhr, gesperrt.
Lokale und weiträumige Umleitungen wurden dazu eingerichtet. Es kam zu keinen nennenswerten Verkehrsbehinderungen.
Text: Dirk Sauerbrey
Fotos: Baumgarten/JENPICTURES