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letzte Ehre erwiesen

Trauerakt in Jena: Hunderte nahmen Abschied von Lothar König

Ein Mahn- und Trauergang ging dem Gottesdienst voraus und führte von der Jungen Gemeinde in der Johannisstraße und über den Holzmarkt zur Kirche.
Ein Mahn- und Trauergang ging dem Gottesdienst voraus und führte von der Jungen Gemeinde in der Johannisstraße und über den Holzmarkt zur Kirche.
Foto: Ben Baumgarten/JENPICTURES
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Emotionaler Trauerakt: Über 1.000 Menschen in Jena nehmen Abschied von Lothar König.

Jena. Mehr als 1.000 Menschen kamen am Donnerstag in Jena zusammen, um dem am Montag verstorbenen Stadtjugendpfarrer Lothar König die letzte Ehre zu erweisen.


König, ein weithin bekannter Kämpfer gegen Rechtsextremismus, verstarb am Montag im Alter von 70 Jahren.

Der Trauergottesdienst in der Stadtkirche St. Michael war bis auf den letzten Platz gefüllt, während etwa 200 weitere Menschen die Übertragung des Gottesdienstes in der Weigelstraße verfolgten.


Das MDR Fernsehen sendete den emotionalen Abschied in voller Länge live.

Unter den Trauergästen waren neben seiner Familie, Freunden, ehemalige Mitglieder der Jungen Gemeinde und langjährige Weggefährten, auch Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow und Jenas Oberbürgermeister Thomas Nitzsche.


Pfarrerin Constance Hartung hielt die Predigt.

In ihrer Predigt erinnerte Pfarrerin Constance Hartung an König als einen außergewöhnlichen Menschen: Pfarrer, Familienmensch, Freund, Kommunalpolitiker und Fußballfan.

Ein besonders bewegender Moment war der Auftritt von Jan Gorkow alias „Monchi“, Frontmann der Punkband „Feine-Sahne-Fischfilet“.


Mit Tränen in den Augen und zitternder Stimme sprach er über seine enge Freundschaft zu diesem außergewöhnlichen Menschen und Vorbild“ und verabschiedete sich mit zwei von Königs Lieblingsliedern „Angst zu erfrieren“ und „Weit hinaus“.

Lothar König, geboren 1954 im heutigen Landkreis Nordhausen, war nicht nur ein engagierter Pfarrer, sondern auch ein DDR-Oppositioneller und Antifaschist.

Von 1990 bis 2019 leitete er die Junge Gemeinde in der Johannisstraße und prägte damit eine ganze Generation junger Menschen in Jena.

Seine markante Erscheinung und seine streitbare, oft unbequeme Art machten ihn zu einem unverwechselbaren „Original“ der Saalestadt Jena.

Text: Dirk Sauerbrey
Fotos: Ben Baumgarten/JENPICTURES