Syrischer Flüchtling bedankt sich
Stadt Jena informiert über aktuelle Flüchtlingssituation
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Aus dem Jenaer Stadtrat: Sozialdezernent Frank Schenker informierte über die gegenwärtige Situation der Flüchtlinge und Asylbewerber in Jena. Syrier bedankt sich bei allen Jenaer Bürgern.
Jena. „Eine qualifizierte Prognose ist kaum möglich“. Sozialdezernent Frank Schenker (CDU) kann derzeit nicht sagen, in welchen Größenordnungen die Stadt Jena weiter Flüchtlinge aufnehmen muss. Monatlich zwischen 200 und 400 könnten künftig möglich sein.
Zur Stadtratssitzung am Mittwoch gab Schenker einen Überblick über die „kommunal untergebrachten“ Flüchtlinge, also diejenigen, die in Gemeinschaftsunterkünften (GU) leben. Deren Zahl überstieg laut Schenker aktuell 800. Damit wohnten über 50 Prozent aller Flüchtlinge in Häusern und Turnhallen, zukünftig kommen Container hinzu.
Weitere Unterkünfte notwendig
Zunehmend mehr Menschen aus Syrien erreichten Jena, die Zahl der Ankömmlinge aus den Balkanstaaten ginge zurück. In Kürze würden in GU‘s am Ostbad (Container) 40 Menschen und Am Steiger (Haus) 20 einziehen. Im November sollen in eine Traglufthalle in der Ammerbacher Straße 120 und in die GU im Spitzweidenweg 70 eingewiesen werden.
120 Schüler und 73 Kita-Kinder
Von den bislang 189 registrierten Flüchtlingskindern mit Anspruch auf Einschulung würden laut Schenker 120 eingeschult sein, darunter 47 in Grundschulen, 29 in Gemeinschaftsschulen und 17 in Gymnasien. 73 der 116 anspruchsberechtigten Kinder gingen in eine Kita. Freundeskreise für die Betreuung der Flüchtlinge würden an allen GU-Standorten wirken, teilte Schenker mit.
Syrier sagt Danke an alle Jenaer
Zu den Stadträten und Gästen in der Stadtratssitzung am 23. September durfte Hussein Saleh aus Syrien sprechen. Der Flüchtling ist mit seiner Familie gegenwärtig in der Turnhalle Winzerla untergebracht. “Vielen Dank für all die Sachen, das Essen und das Lächeln der Menschen“, bedankte sich der Syrier bei Politikern, Verwaltungsmitarbeitern und den ehrenamtlichen Helfern.
Dann folgten ganz starke Worte. „Wir versprechen, wir geben Ihnen das in naher Zukunft zurück und werden uns in die Gesellschaft integrieren“, erklärte Saleh. Es werde „in die Geschichte eingehen, was Deutschland und Jena" geleistet hätten. Nach seinem Auftritt umarmte OB Albrecht Schröter (SPD) den syrischen Flüchtling.
Text: Andreas Wentzel