Massive Proteste der Leichtathleten
Rudert Jena bei Flüchtlingsunterkunft "Laufhalle" zurück?
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Die Festlegung der Stadt, die Leichtathletik-Laufhalle in der Oberaue ab Dezember zu sperren, bringt die Stadt in noch größere Schwierigkeiten. Der LC Jena hat bereits scharf protestiert.
Jena. Diese Meldung hatte eingeschlagen. Die für vier Millionen Euro 2011 gebaute Leichtathletik-Laufhalle in der Oberaue wird gesperrt. Rund 200 Flüchtlinge sollen laut Sozialdezernent Frank Schenker (CDU) ab Dezember diese Notunterkunft beziehen. Die Entscheidung, die Laufhalle für die Sportler zu sperren, sei ihm sehr schwer gefallen, sagte Schenker (wir berichteten: Neue Leichtathletik-Laufhalle wird Notunterkunft). Damit wären in Jena in den vier Turnhallen MeFa in Lobeda-Ost, Göschwitz, Winzerla und Oberaue über 500 Asylsuchende untergebracht.
Am Donnerstagmittag wurde bekannt, dass zu diesem Thema noch am Abend eine Zusammenkunft stattgefunden habe mit Stadt und Vereinen. Auf Anfrage bestätigte Stadt-Pressesprecherin Barbara Glasser diese Information. Eine endgültige Entscheidung stehe noch aus.
Die Stadt wolle beim Landesverwaltungsamt in Weimar um Unterstützung bitten. U.a. um den momentanen Flüchtlingsstrom in die Stadt zeitweise zu reduzieren und damit mehr Zeit für neue Unterkünfte gewinnen zu können.
Betroffen von der Sperrung sind das Guts-Muths-Sportgymnasium, der LC Jena, der FC Carl Zeiss Jena, die Bogenschützen und weitere Vereine. Der LC will am 13. November seine Position öffentlich darlegen.
Vorab jedoch hat der Verein erklärt: „Die Tragweite dieser Entscheidung ist den Verantwortungsträgern leider nicht erkennbar. Eine Schließung der Leichtathletikhalle würde ein Training der Sportlerinnen und Sportler und somit die Vorbereitung auf die kommende Saison mit Europameisterschaften und Olympischen Spielen unmöglich machen.“
Dies bedrohe nicht nur die Existenz der leistungsorientierten Leichtathletik in Jena, sondern auch die Betreuung von über 200 Kindern und Jugendlichen.
Text: Andreas Wentzel