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LC Jena leistet Widerstand

Laufhalle in Jena wird keine Flüchtlingsunterkunft

Der LC Jena mit Präsident Ralf Janke (l.) und Vize Rico May wollten die Sperrung der Laufhalle in der Oberaue nicht ohne aktiven Widerstand hinnehmen. Am Freitagnachmittag gab die Stadt bekannt, die Halle werde keine Flüchtlingsunterkunft.
Der LC Jena mit Präsident Ralf Janke (l.) und Vize Rico May wollten die Sperrung der Laufhalle in der Oberaue nicht ohne aktiven Widerstand hinnehmen. Am Freitagnachmittag gab die Stadt bekannt, die Halle werde keine Flüchtlingsunterkunft.
Foto: Andreas Wentzel
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Die von der Stadt entschiedene Sperrung der Laufhalle Oberaue und Nutzung als Flüchtlingsunterkunft rief den aktiven Widerstand der Sportler hervor. Mit Erfolg, die Halle bleibt der Leichtathletik erhalten.  

Jena. „Die Laufhalle in der Oberaue bleibt Trainingsstätte, sie wird nicht zur Notunterkunft für Flüchtlinge. Das ist das Ergebnis vieler Gespräche, die Bürgermeister Frank Schenker in den jüngsten Tagen geführt hat", heißt es in der am Freitag 14.30  Uhr veröffentlichten Mitteilung aus dem Büro von Sozialdezernent Frank Schenker (CDU).  

Die Laufhalle in der Oberaue bleibt Trainingsstätte.Zwei Stunden zuvor hatte mit deutlichen Worten der LC Jena gegen die Sperrung der Halle  Widerstand angekündigt. Am Abend sollte vor der Halle eine Mahnwache aufziehen.  

Die Stadt wollte, wie von Schenker am 11. November bekannt gegeben, hier 200 Flüchtlinge unterbringen. „Damit wird uns der Boden unter den Füßen weggerissen“, erklärte LC-Präsident Ralf Janke beim Pressetermin am Freitagmittag. Vizepräsident und Trainer Rico May sagte, für die zwölf Bundeskader im LC, darunter Olympiakader und Sperrwerfer Thomas Röhrl, könnte eine Ausweichvariante mit der großen Leichtathletikhalle in Erfurt eventuell gefunden werden. Aber keinesfalls für die 250 Kinder und Jugendlichen sowie die starke Seniorenabteilung, die die Jenaer Halle nutzen würden. 

Harsche Worte fand Janke zur Vorgehensweise der Stadtspitze. „Wir sind vor vollendete Tatsachen gestellt worden“, berichtete Janke. Dies zeuge von „fehlendem Respekt auch gegenüber dem Ehrenamt“. Von Vereinsmitgliedern seien viele Stellungnahmen „nicht gerade freundlichen Inhalts“, so Janke, eingegangen. Eventuelle juristische Schritte hätten in der Kürze der Zeit noch nicht geprüft werden können. An die Stadt als Halleneigentümer zahle der Verein dem Vernehmen nach ca. 20.000 Euro im Jahr Miete.   

Für vier Millionen Euro war die Laufhalle mit Weit-, Hochsprung- und Kugelstoßanlage sowie speziellen Sporträumen gebaut und 2011 eröffnet worden. Neben den Leichtathleten trainieren hier Bogenschützen sowie Fußballer des FC Carl Zeiss und des FF USV.  

Text: Andreas Wentzel