Virtueller Zeitvertreib
Browsergames: Massenphänomen mit Suchtpotenzial
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Gaming ist zum Massenphänomen geworden. Generationsübergreifend tummeln sich Menschen in den farbenfrohen virtuellen Welten, um Rätsel zu lösen, Städte aufzubauen oder Gegner zu bezwingen.
Jena. Computer- und Videospiele sind nach wie vor auf dem Vormarsch. 42 Prozent aller Bundesbürger ab 14 Jahren spielen sie, so das Ergebnis einer Umfrage des Branchenverbands bitkom. 81 Prozent der Spieler sind in der Altersklasse zwischen 14 und 29 Jahren. Doch auch Ältere zocken mehr und mehr.
Bei den 30- bis 49-Jährigen beschäftigen sich 55 Prozent mit Games. Bei den 50- bis 64-Jährigen sind es noch 25 Prozent und bei den über 65-Jährigen immerhin noch 11 Prozent. Eine Sorte von digitalen Spielen ist bei allen Spielern sehr beliebt: Browsergames. Diese werden ausschließlich online gespielt.
Sie laufen ohne Installation in den gängigen Webbrowsern, wie Internet Explorer, Firefox, Chrome oder Safari. Mitunter sind die Spiele auch als App für das Smartphone oder in sozialen Netzwerken wie Facebook verfügbar.
Kleine Spiele mit Suchpotenzial
Browsergames sind nicht auf stundenlange Spielsessions ausgelegt. Sie sind in erster Linie als Unterhaltung für zwischendurch konzipiert. Wenn man nicht aufpasst, dann kann man aber auch mit ihnen sehr viel Zeit verbringen. So zieht derzeit das Browsergame Agario weltweit Spieler in seinen Bann. Das Spiel kann man auf der Seite von browsergames.de spielen.
In dem Spiel steuert man eine bunte Kugel, die möglichst schnell dick werden soll. Dazu frisst man andere Kugel auf. Der Clou dabei: Die anderen Kugeln werden von Spielern weltweit gesteuert. Hat man Pech, wird man selbst von einer anderen Kugel gefressen und muss von vorne anfangen. Das birgt Suchtpotenzial und aus ein oder zwei Spielrunden werden schnell dutzende. Deshalb sollte man sich selbst beim Zocken mäßigen und auch Pausen einlegen.
Wie kostenlose Spiele für hohen Umsatz sorgen
Agario funktioniert wie die meisten Browsergames nach dem sogenannten "Freemium"-Modell. Die Spiele sind an sich kostenlos. Um starten zu können, muss man sich lediglich per E-Mail registrieren. Kosten entstehen erst, wenn man virtuelle Extras freischalten möchte. Diese kostenpflichtigen Premium-Abonnements und In-App-Käufe sind für den Spielspaß nicht zwingend erforderlich. Dennoch sind viele Spieler bereit, dafür zu bezahlen.
Der Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware verzeichnete allein für das erste Halbjahr 2015 einen Umsatz von etwa 863 Millionen Euro, erzielt durch Spiele-Abos, Apps und virtuelle Zusatzinhalte. 2016 soll das Volumen der Online-Spiele auf fast eine Milliarde Euro anwachsen. Spieler dürfen sich also weiterhin auf neue Games freuen, die um ihre Aufmerksamkeit buhlen.
Text: Susann Schmidt