Patientenversorgung weiter verbessert
Schnellere Diagnose: Neues CT-Gerät im Notfallzentrum Jena
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Schnellere Diagnosen, weniger Strahlenexposition: Herzaufnahmen in weniger als einer Sekunde. Als erstes Krankenhaus in Deutschland setzt das Universitätsklinikum Jena einen neuartigen Computertomographen (CT) direkt im Notfallzentrum ein. Dank innovativer Technik können mit nur einem einzigen Scan verschiedene Untersuchungsschritte durchgeführt werden, gleichzeitig wird die Strahlenbelastung für Patienten reduziert.
Jena. Der neue „Revolution CT“ (Hersteller: GE Healthcare) wurde am Mittwoch in der Thüringer Uniklinik vorgestellt. Es ist erst das dritte Gerät dieser Art in Deutschland überhaupt und das erste dieser Leistungsklasse in einem Schockraum weltweit.
„Gerade im Notfallzentrum ist es wichtig, in kurzer Zeit exakte Darstellungen zu erhalten, etwa bei Herzerkrankungen oder bei Schlaganfällen. Mit dem neuen Gerät können wir das radiologische Leistungsspektrum am UKJ ausbauen und die Patientenversorgung weiter verbessern“, sagt PD Dr. Jens Maschmann, Medizinischer Vorstand UKJ.
Prof. Dr. Ulf Teichgräber Direktor der Radiologie am UKJ, ergänzt: „Dank der neuen Technik können z.B. Herzkranzgefäße, Aorta und Lunge in weniger als einer Sekunde aufgenommen werden. Das CT Revolution ist ein Meilenstein in der Diagnostik unserer Patienten mit Herzerkrankungen, Schlaganfall und bei Schwerstverletzten nach Verkehrsunfällen.“
Für den Radiologie-Experten ist noch ein weiterer Aspekt wichtig: „Patienten, die nicht den Atem anhalten können, ihre Bewegungen nicht kontrollieren können oder einen unregelmäßigen Puls haben, können mit nur einem Scan untersucht werden. Auch das spart wertvolle Zeit und eventuelle Mehrfachuntersuchungen können so vermieden werden.“
Die technische Grundlage des „Revolution CT“ ist eine völlig neue entwickelte Bildgebungskette: Einzelne Komponenten wie der Detektoraufbau, die Röhre oder die Bildübertragung wurden vollständig neu entwickelt. So konnte unter anderem die erforderliche Strahlendosis deutlich gesenkt werden.
Ein weiterer Effekt: Gegenüber Vorgängersystemen konnte der Geräuschpegel um fast die Hälfte reduziert werden. Das erleichtert die Kommunikation in Notsituationen.
Rund 33.000 Patienten werden jährlich im Notfallzentrum des einzigen Thüringer Uniklinikums versorgt: „Natürlich ist zum Glück nicht bei allen eine Untersuchung im CT nötig. Aber gerade im Notfall kommt es auf eine schnelle und sichere Diagnostik an, bei der anatomische Strukturen mit hoher Detailgenauigkeit schnell dargestellt werden“, so Prof. Dr. Wilhelm Behringer, Direktor des Zentrums für Notfallmedizin am UKJ.
Text: Stefan Dreising/UKJ