Weltkrebstag am 4. Februar
In Thüringen jährlich 1.800 neue Prostatakrebsfälle
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FSU-Urologe Prof. Grimm: „Männer sind immer noch Vorsorgemuffel“ in Sachen Prostatakrebsvorsorge. Die Erkrqankung könne frühzeitig erkannt und behandelt werden.
Jena. Am 4. Februar ist Weltkrebstag: In Thüringen erkranken jährlich rund 1.800 Männer neu an Prostatakrebs. Die Erkrankungsrate mit ca. 106 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner liegt damit leicht unter dem Bundesdurchschnitt. Das Prostatakarzinom ist die häufigste Krebserkrankung des Mannes.
Allerdings: „Männer sind leider immer noch Vorsorgemuffel. Das muss sich ändern“, betont Prof. Dr. Oliver Grimm, Direktor der Klinik für Urologie an der Uniklinik Jena (UKJ) anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar. Nur jeder vierte Mann nutzt regelmäßig das Angebot der Vorsorge ab dem 45. Lebensjahr. Prof. Grimm: „Dabei kann durch gründliche Untersuchungen gerade Prostatakrebs früh erkannt und damit auch besser behandelt werden.“
In Deutschland haben Männer ab 45 jährlich die Möglichkeit einer Untersuchung auf Prostatakrebs. Im gesetzlichen Früherkennungsprogramm sind etwa die Abtastung der Prostata und der dazu gehörigen Lymphknoten in der Leiste vorgesehen. Entscheidend sei dann im Anschluss eine exakte Abklärung im Verdachtsfall. „Gerade beim Prostatakrebs gibt es viele Tumoren, die keiner Behandlung bedürfen“ warnt Prof. Grimm.
Am UKJ wurden seit 2011 bereits über 600 Operationen mit Hilfe eines DaVinci-Operationsroboters durchgeführt. „Neben der schnelleren Erholung bietet dieses Operationsverfahren vor allem den Vorteil, dass wir unsere Patienten nicht nur von den Tumoren befreien, sondern gleichzeitig wichtige Funktionen wie die Potenz und Kontinenz so optimal wie möglich erhalten können“, erklärt Grimm. Der Operationsroboter am UKJ ist der einzige dieser Art im Freistaat.
Text: Stefan Dreising