Thomas Wannerer
Mit 30 jüngster Professor der Uni Jena
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Von optimalen Oberflächen und schönen Körpern: Mathematiker Thomas Wannerer ist jüngster Professor der Universität Jena.
Jena. Wenn ein Ei beleuchtet wird, wirft es einen Schatten. Verändert man die Beleuchtungsposition mehrfach, so erhält man viele Schatten. Den Flächeninhalt dieser zweidimensionalen Schatten kann man bestimmen. Und wenn ausreichend Schattenflächen vorhanden sind, lässt sich die Oberfläche des Eis als Mittelwert der Flächeninhalte berechnen.
Das ist ein sehr simples Beispiel für das Forschungsfeld, mit dem sich Prof. Dr. Thomas Wannerer an der Friedrich-Schiller-Universität Jena beschäftigt. Der gebürtige Österreicher ist neuer Professor für Differentialgeometrie und mit seinen 30 Jahren außerdem der jüngste Professor an der renommierten Jenaer Universität.
Mathematik habe ihn schon seit der Schulzeit fasziniert, und weil er sie intensiver verstehen wollte, studierte er das Fach an der TU Wien, wo er 2012 auch promoviert wurde. Nach einem Forschungsaufenthalt an der ETH Zürich habilitierte er sich Anfang dieses Jahres an der Uni Frankfurt/Main über differentialgeometrische Fragestellungen in komplexen Vektorräumen.
Anfang dieses Semesters nahm der jugendliche Wissenschaftler den Ruf nach Jena an und genießt die Studentenstadt mit ihren Kletterhallen, wenn er nicht gerade die neuen Vorlesungen vorbereitet – denn in seinem Alter liegen die Lehr-Manuskripte nicht schon alle in der Schublade, obwohl er bereits in seiner eigenen Studienzeit andere unterrichtet hat.
Und da es sein Ziel ist, „die Studierenden für Mathematik zu begeistern“, investiert er viel Zeit in die Lehre. Dass ihm dabei seine Jugend zugutekommt, weil der Abstand zu den Studierenden nicht so groß ist, passt zu seinem Lehrkonzept, „auf einer Ebene mit den Studierenden zu diskutieren und nicht über ihre Köpfe hinweg“.
In der Forschung befasst sich Prof. Wannerer derzeit verstärkt mit geometrischen Extremalproblemen. Dabei geht es um Fragen wie: Welche Körper maximieren das Volumen bei vorgegebener Oberfläche? Dass Kugeln bei dieser einfachen Frage die Lösung ist, erläutert er lächelnd und beginnt von Extremalproblemen in komplexen Vektorräumen zu schwärmen, für deren Lösung er neue theoretische Methoden entwickelt.
Text: Axel Burchardt/FSU Jena