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Besucherschwund

Weniger Urlauber wollen in den Thüringer Wald

Blick von der Triniushütte in Rauenstein auf den Ort. Die Sonne ist gerade aufgegangen und versucht den Herbstnebel aus dem Thal zu vertreiben.
Blick von der Triniushütte in Rauenstein auf den Ort. Die Sonne ist gerade aufgegangen und versucht den Herbstnebel aus dem Thal zu vertreiben.
Foto: Jörg Triebel/pixelio.de
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Tourismus in Thüringen: Die Zahl der Touristen hat im Thüringer Wald deutlich abgenommen. Andere Regionen ziehen dagegen immer mehr Gäste.

Jena. Thüringen ist eines der beliebtesten Reiseziele in Deutschland. Alleine im vergangenen Jahr haben 1,7 Millionen Urlauber den Weg in das Bundesland gefunden und übernachteten insgesamt 4,4 Millionen Mal – der größte Teil davon im Thüringer Wald. Alleine dort reisten im ersten Halbjahr dieses Jahres 621.000 Menschen hin und übernachteten insgesamt 1,8 Millionen Mal.

Auch wenn diese Zahlen auf den ersten Blick beeindruckend erscheinen, bedeuten sie für die Region doch einen starken Rückgang der Besucherzahlen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verbuchte die Branche einen Rückgang von 3,2 Prozent. Gleichzeitig stiegen allerdings die Besucherzahlen im Städte-Tourismus und konnten die geringen Besucherzahlen der einstigen Boom-Regionen wieder wettmachen. Besonders Jena, Eisenach, Erfurt und Weimar erwiesen sich als Touristenmagneten und zogen in der ersten Jahreshälfte über 1 Millionen Touristen an.

Wachstumsfaktor Kurzurlaub

Das prozentual größte Wachstum legten ländliche Regionen wie Hainich und Kyffhäuser hin, die jeweils einen Gästezuwachs von 7,3 bzw. 5,1 Prozent verbuchten. Insgesamt kamen die beiden Regionen allerdings nur auf eine Übernachtungszahl von 384.000. Dabei profitiert die Region vor allem von dem Trend zum Kurzurlaub. Immer mehr Menschen teilen sich ihren Jahresurlaub auf und machen mehrere Kurzurlaube innerhalb eines Jahres. Davon profitiert vor allem der hiesige Tourismus.

Durch die schnelle Erreichbarkeit sparen sich Reisende aus Deutschland lange Anfahrtswege und können daher auch kurzfristig übers Wochenende verreisen. Erleichtert wird diese Urlaubsform durch entsprechende Angebote wie beispielsweise Holidu. Dabei handelt es sich um ein Portal, das Ferienhäuser vermittelt. Dort geben Interessierte einfach eine Region ein und erhalten direkt einen Überblick über die dort vorhandenen Unterkünfte.

Urlaub daheim ist beliebt

Mittlerweile gehört Deutschland für hiesige Urlauber zur beliebtesten Urlaubsregion. Nicht nur Thüringen profitiert von diesem Trend, auch Bayern, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig Holstein gehören zu den Gewinnern des inländischen Tourismus. Grund dafür sind laut einer Studie die Erfahrungen der Urlauber: Viele Befragte gaben an, in Deutschland den bisher schönsten Urlaub verbracht zu haben.

Positiv bewerten sie die Sauberkeit der Unterkünfte, die nicht vorhandenen Sprachbarrieren, kurze Anreisen und das Erholungspotenzial. Erst weit abgeschlagen folgen Urlaubsziele wie Spanien, Italien oder die Türkei. Viele Urlauber werden daher auch in den nächsten Jahren verstärkt Deutschland bereisen, was die hiesige Tourismusbranche freuen dürfte.

Text: Thorsten Lux
Foto: Jörg Triebel/pixelio.de