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FDP-Stadtrat Nitzsche

„Westtangente“ in Jena muss gebaut werden

Jenas FDP-Stadtrat und Vorsitzender des Kfz-Beirates Dr. Thomas Nitzsche wirbt für die einmalige Chance, die Jenaer Innenstadt nach Westen zu erweitern.
Jenas FDP-Stadtrat und Vorsitzender des Kfz-Beirates Dr. Thomas Nitzsche wirbt für die einmalige Chance, die Jenaer Innenstadt nach Westen zu erweitern.
Foto: Andreas Wentzel
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Die Westtangente ist neuer Konfliktstoff der Jenaer Lokalpolitik. FDP-Stadtrat Dr. Thomas Nietzsche fordert ein klares „Ja“ zum Bau der Straße zwischen Am Steiger und Carl-Zeiß-Platz.

Jena. Wenn Jena weiterwachsen wolle, sei die Westtangente unabdingbarer Bestandteil, um die aus Sicht des Liberalen „völlig verratzte Verkehrssituation der Innenstadt auf die Reihe zu bekommen“.

Die Sondersitzung des Stadtentwicklungsausschusses am letzten Montag sowie diverse Presseveröffentlichungen haben erstmal für gehörigen Wirbel gesorgt. Wie in Jena nicht anders zu erwarten. Nach Überzeugung von Nitzsche, zugleich Vorsitzender des Kfz-Beirates, muss mit der Westtangente die Lücke des Innenstadtrings geschlossen werden. Nur so könnten die Probleme des innerstädtischen Verkehrs gelöst werden.

Hier die gesamte Präsentation zur Sondersitzung am 26.09.2016 im Stadtentwicklungsausschuss.Vor allem würde die neue Straße den Bereich vor der Goethe Galerie/Leutragraben von derzeit täglich 12.800 Kraftfahrzeugen wenigstens um die Hälfte entlassen. Dies, so Nitzsche, würden die Berechnungen der Verkehrsplaner im Stadtentwicklungsdezernat belegen. Dafür würde das Verkehrsaufkommen am Ernst-Haeckel-Platz sich auf über 7.000 Fahrzeuge verdoppeln.

Nun weiß auch Nitzsche, die neue Trasse, deren 1. Bauabschnitt vom Haeckel-Platz bis zum Volkshaus bereits gebaut wurde, ist nur durch den Abriss von Gebäuden zu bekommen. Dazu gehören u.a. das Wohn- und Geschäftshaus Wagnergasse 24 oder der Anbau der Augenklinik. Schwierig sei zudem die Querung der in diesem Abschnitt noch oberirdisch fließenden Leutra.  

In Sachen Kosten geht der FDP-Stadtrat nicht mit den in den Medien kolportierten sieben Millionen Euro konform. „Das ist ein ganz schöner Klopper, der leicht zweistellig kosten kann“, will Nitzsche schon zu Beginn der Debatte realistische Aussagen einfordern. Die von ihm favorisierte Tunnelvariante ab der Südspitze der IGS „Grete Unrein“ bis Ende des heutigen Klinikareals würde den Preis drastisch in die Höhe treiben. Dafür dem auszuweisenden Sanierungsgebiet Kliniksgelände bessere Entwicklungschancen ermöglichen.

Was aus dem Areal nach dem Umzug der Kliniken nach Lobeda-Ost wird, muss zügig entschieden werden. Deshalb fordert der FDP-Stadtrat, ebenso zügig über die Westtangente zu befinden.

Ein zeitlich definierter Plan für einen Pro- oder Contra-Entscheid der Stadt existiert nicht. Stadtentwicklungsdezernent Denis Peisker (Bündnis 90/Die Grünen) habe auf Nitzsches mehrfaches Nachfragen nur von „zeitnah“ gesprochen.

Sollte eine Mehrheit im Stadtrat die Westtangente ablehnen, sei dies ein Beleg dafür, „dass in dieser Stadt eine neue Struktur nicht mehr gewollt ist“, so Nitzsche abschließend.

Text: Andreas Wentzel