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Das ändert sich

"Überall-Fernsehen": Jena stellt auf DVB-T2 HD um

Im März 2017 soll das neue digitale Antennenfernsehen DVB-T2 regulär starten. Das bisherige DVB-T wird dann abgeschaltet.
Im März 2017 soll das neue digitale Antennenfernsehen DVB-T2 regulär starten. Das bisherige DVB-T wird dann abgeschaltet.
Foto: Michael Baumgarten/Archiv
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Wer nicht bald aufs neue Antennenfernsehen DVB-T2 HD umstellt, bei dem bleibt ab März 2017 der Bildschirm schwarz. Das terrestrische, digitale Antennenfernsehen DVB-T wird in der Region Jena bald nicht mehr empfangbar sein. 

Jena. Seit Mai 2016 können hochauflösende Fernsehprogramme in Thüringen auch über Antenne empfangen werden. Der Mast Jena-Kernberge ist der erste Thüringer Sendeturm, der das neue DVB-T2-Signal ausstrahlt.

Ab dem 29. März 2017 soll das bisherige Fernsehsignal DVB-T komplett auf DVB-T2 HD umgestellt werden, sodass sich einige Fernsehzuschauer wundern werden, warum ihr Fernseher ab diesem Tag kein Signal mehr empfängt.

Mit DVB-T2 HD als zukünftigem Standard für digitales Antennenfernsehen, das seit 2002 per DVB-T ausgestrahlt wird, wird eine neue Ära des digitalen Antennenfernsehens eingeläutet. Auch wenn das alte DVB-T-Signal erst im März 2017 abgeschaltet wird, kann DVB-T2 in vielen Regionen Thüringens schon seit einiger Zeit genutzt werden.

Bis zum Stichtag im Frühjahr können die in Jena bereits verfügbaren öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF sowie die privaten Sender RTL, ProSieben, VOX und Sat.1 kostenlos empfangen werden. Anschließend kommen weitere Programme hinzu, der Empfang der Privatsender über die Antenne ist dann jedoch nur noch gegen eine Jahresgebühr möglich.

Warum wird von DVB-T auf DVB-T2 umgestellt?

Die Umstellung hat vor allem zwei Gründe: Einerseits bietet DVB-T2 mit der neueren Bildcodierung HEVC eine verbesserte Bildqualität und zusätzliche TV-Programme. In großen Städten können bis zu 40 Sender in High Definition (HD) statt wie vorher über DVB-T in der Qualität von Standard Definition (SD) empfangen werden. Welche Sender empfangbar sind, hängt davon ab, wie weit der nächste Sendemast entfernt ist.



Mit dem DVB-T2-Empfangscheck kann durch Eingabe der Postleitzahl herausgefunden werden, welche Sender bereits im Ort verfügbar sind. Andererseits befürwortet die Bundesregierung die Umstellung, um das Frequenzspektrum des Antennenfernsehens zu reduzieren. Auf diese Weise kann ein gewisser Teil des Spektrums für den Mobilfunk genutzt werden. Weitere Vor- und Nachteile von DVB-T2 gegenüber dem bisherigen DVB-T hat der TV-Streamingdienst Zattoo hier zusammengefasst.

Eine neue Antenne ist nicht nötig, dafür ein neuer Decoder

Mit dem Wechsel auf DVB-T2 werden neue Geräte zum TV-Empfang notwendig. Zwar keine neue Antenne, da die bisherige DVB-T-Antenne auch das neue Signal empfangen kann. Dafür muss das Empfangsgerät in den meisten Fällen ausgetauscht werden, da die Privatsender ab März 2017 nur noch verschlüsselt ausgestrahlt werden. Sogenannte Decoder entschlüsseln diese Signale. Neuere TV-Modelle haben bereits einen DVB-T2-Tuner integriert, erkennbar am grünen DVB-T2-Logo. Bei den anderen TV-Geräten ist ein Receiver oder ein CI+ Modul nötig.

Wer die privaten Programme empfangen möchte, muss zusätzlich noch einen Pauschalpreis von 69 Euro pro Jahr für die Freischaltung des verschlüsselten Signals zahlen. Der Empfang der öffentlich-rechtlichen Sender wird von den Verbrauchern bereits mit den Rundfunkgebühren finanziert. Sie wissen nicht genau, ob Sie Ihr Fernsehen über DVB-T empfangen oder etwa per Kabel oder Satellit? Bei ARD und RTL finden Sie im Videotext auf Seite 199 eine Infoseite, auf der Ihnen angezeigt wird, ob Sie DVB-T oder einen alternativen Empfangsweg nutzen.

Text: Susann Schmidt