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Probleme bleiben trotzdem

Notenbefreiung bei Rechtschreibschwäche

Mit geeigneten Therapien lässt sich eine Lese-Rechtschreib-Schwäche bei Kindern beheben.
Mit geeigneten Therapien lässt sich eine Lese-Rechtschreib-Schwäche bei Kindern beheben.
Foto: LOS Jena
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Schüler mit Problemen im Lesen und Schreiben können sich von der Bewertung der Rechtschreibung befreien lassen. Das verschafft ihnen und der Schule kurzfristig Entlastung. Doch die Probleme bleiben und gefährden die Zukunft der Betroffenen.

Jena. Durchschnittlich leiden etwa ein bis zwei Kinder pro Klasse an einer Lese-/Rechtschreibschwäche bzw. -störung (LRS), auch als Legasthenie bezeich­net. Sie verdrehen Buchstaben, können sich die richtige Schreibweise auch von vermeintlich einfachen Wörtern nicht merken, ver­rut­schen beim Lesen häufig in der Zeile und lesen insgesamt oft viel langsa­mer als ihre Mitschüler.

Eine gute Deutschnote ist für diese Kinder – auch mit hohem Übungsaufwand zu Hause – nicht zu schaffen. Die Folge: Frustration, Schulangst, Störungen des Familienklimas. Um Kindern diesen Druck zu nehmen, gibt es vielerorts Möglichkeiten, Schüler durch einen sog. Nachteilsausgleich von der Deutschnote befreien zu lassen. Damit fällt zumindest für eine gewisse Zeit eine große Last von den Familien ab.

„Bleibt die LRS allerdings unbehandelt, weil es dafür keine schlechten Noten mehr gibt, verschlechtern sich meist auch die Leistungen in anderen Fächern“, erläutert Dr. Sabine Loos, Institutsleiterin des LOS in Jena. Lesen und Schreiben werden in höheren Schulklassen zunehmend wichtiger. Spätestens bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz wird es für diese Jugendlichen dann kritisch: Der Einstellungstest entblößt gnadenlos die Lücken in der Rechtschreibung und beim Textverständnis.

„Eine Notenbefreiung sollte daher für Eltern kein Grund zum Aufatmen sein, sondern eine Aufforderung zum Handeln“, empfiehlt Dr. Sabine Loos. Denn nur durch eine gezielte pädagogische Förderung können die Probleme nachhaltig gelöst werden. Damit steigen nicht nur die Kompetenz und das Selbstvertrauen eines Kindes, sondern auch seine Zukunftschancen.

Eltern, deren Kinder Probleme im Deutschunterricht haben, können am Freitag und Samstag, dem 27. und 28.01.2017, die Lese-/Rechtschreibleistung sowie die Englischleistung ihres Kindes kostenlos testen lassen. Interessierte Eltern können unter der Telefon­nummer 03641/776692 einen Testplatz reservieren.

Mehr Infos unter: www.los.de

Text: Dr. Sabine Loos