German Darts Masters
Darts in Jena: Siepmann siegt sensationell
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In der zweiten Runde am Ostersonntag schieden zwei der drei deutschen Teilnehmer aus. Für die Sensation schlechthin sorgte Steffen Siepmann mit seinem Sieg in der Abend-Session. Auch die Weltbesten erreichten die dritte Runde.
Jena. Der erste Deutsche an der Scheibe, Dragutin Horvat, hatte gegen Michael Smith keine Siegchance und unterlag mit 1:6. Ebenso verlor auch der „Maximiser“ Max Hopp, auf dem die besonderen Hoffnungen der einheimischen Fans lagen. Aber gegen den stark spielenden Gerwin Pryce hatte er wenig Chancen. Trotzdem wurde der Zwanzigjährige mit „Maxi-Maxi Hopp“-Gesängen verabschiedet.
Siepmann im Achtelfinale
Aber ein deutscher Trumpf stach noch. Steffen Siepmann, in der Weltrangliste noch gar nicht platziert, weil er sonst meist nur E-Dart und Bundesliga vor einer Handvoll Zuschauern spielt, kickte den Weltranglisten-24. Joe Cullen mit 6:5 raus. Er sorgte somit für eine „Top-Atmosphäre“ in der Arena. Der Dachdecker aus Gerden bei Hannover trainiert „höchstens zwei Stunden täglich, wenn ich Zeit und Lust habe“.
Familie motivierte
Besondere Motivation verschaffte ihm die überraschende Anwesenheit seiner Freundin und drei Freunden aus der Heimat. Nun ist der ehrgeizige Darter auch am Ostermontag im Achtelfinale mit von der Partie. Neben sportlichen Zielen „jedes Spiel gewinnen“ will er noch mehr Sponsoren finden neben dem „Dart-Shop Barsinghausen“ auf dem Trikot und vielleicht mal mit Dart Geld verdienen.
Weiter im Rennen für den deutschsprachigen Raum sind erfreulicherweise auch zwei Österreicher. Einer davon, Mensur Suljovic, unter den Top Ten der Welt, zog gegen Jamie Lewis nach 3:5-Rückstand noch mal den Kopf aus der Schlinge. Der andere, Rowby-John Rodriguez, setzte sich gegen den in den Ranglisten wesentlich besser platzierten Benito van den Pas mit 6:4 durch.
Favoriten souverän weiter
Von den absoluten Weltklasse-Dartern gab sich keiner eine Blöße. Paradiesvogel Peter Wright, dessen „Hahnkamm-Frisur“ vielfach auch im Publikum zu sehen war, spielte „schrecklich“, wie er sein 6:3 gegen Mark Webster analysierte. Sein von ihm gewähltes Outfit, so verriet Wright, hatte er nach Einwand seiner Frau und Managerin noch mal abgeändert und trat mit blondem Hahnekamm, orangenem Shirt und bunter Hose auf die Bühne. Weiter im Wettbewerb sind auch die Mitfavoriten „Barney“ und der Weltmeister Michael van Gerwen.
Heute ab 13:00 Uhr folgen acht Partien für den Einzug in die Finalrunden (ab 19:00 Uhr).
Ergebnisse der zweiten Runde:
Ian White – Jeffrey de Graaf 5:6, Steven Bunting – Ted Effets 6:4, Steve West – Kyle Anderson 4:6, Michael Smith – Dragutin Horvat 6:1, Kim Huybrechts – Daniel Larsson 6:2, Simon Whitlock – Jonny Clayton 6:4, Gerwyn Price – Max Hopp (D) 6:1, Benito van de Pas – Rowby-John Rodriguez 4:6,
James Wade – Robert Thornton 6:3, Joe Cullen – Steffen Siepmann (D) 5:6, Mensur Suljovic – Jamie Lewis 6:5, Jelle Klaasen – Daryl Gurney 6:4, Peter Wright – Mark Webster 6:3, Alan Norris – Raymond van Barneveld 4:6, Michael van Gerwen – John Michael 6:1, Christo Reyes – Mervyn King 6:5
Text: Steffen Langbein
Fotos: Jürgen Scheere