Ehre zum 200. Geburtstag
Stadtrat Jena fordert Karl-Marx-Büste zurück
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Seit 1992 steht die Büste des Karl Marx nicht mehr vor dem Hauptgebäude der Universität Jena. Bis zum 5. Mai 2018, Marx 200. Geburtstag, soll sich das wieder geändert haben.
Jena. Wie die OTZ heute berichtet, soll der Oberbürgermeister Albrecht Schröter (SPD) mit der Friedrich-Schiller-Universität Jena über die Wiederaufstellung der Karl Marx-Büste reden. Den Auftrag dazu hätte er von einer Zwei-Drittel-Mehrheit der Stadtratsmitglieder bekommen.
Die Büste sei Eigentum der Universität und befinde sich in deren Magazin, seit sie 1992 nach kontroversen Diskussionen aus dem öffentlichen Raum der Stadt entfernt worden sei.
Guntram Wothly (CDU) gehöre zu den Marx-Kritikern und sei unter anderem der Meinung, Marx gehöre nicht zu Jena und sei Teil der DDR-Propaganda. Janek Löbel (SPD) dagegen befinde, Marx könne ruhig als Soziologe und Ökonom geehrt werden. Man müsse dies mit der Uni gemeinsam bereden und entscheiden.
Der Oberbürgermeister habe bereits zweimal mit der Universität über das Thema gesprochen und werde es auch gern ein drittes Mal tun. Er sei nicht der Meinung, dass der Kommunismus ausbrechen werde, wenn die Büste aufgestellt würde. Marx wäre damals die Frage nach der Gerechtigkeit von einer Seite angegangen, wie andere es nicht getan hätten.
Schröter würde es außerdem befürworten, wenn Karl Marx neben das Denkmal für die Opfer der kommunistischen Diktatur am Anger einen Platz erhielte, um auf den Missbrauch seines Werkes hinzuweisen.
Werner Riebel (Linke) kümmere sich nicht darum, ob die Büste wieder stünde oder nicht, aber Marx finde er wichtig, gerade für seriöse wissenschaftliche Institutionen. Karin Kaschuba (Linke) habe gemeint, dass die Dissertation von Karl Marx für Jena einen Wert an sich bedeute. Von Clemens Beckstein (Piraten) wurde dieser Ansatz, die Wiederaufstellung mit einen wissenschaftlichen Diskurs zu verbinden, gelobt.
Der Oberbürgermeister erhielt auch das Angebot einer eigenen Büste seiner Person, lehnte dieses jedoch ab.
Text: Jessica Halt