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Wie erfolgt Radikalisierung?

Uni Jena: Präventiv Terrorismus bekämpfen

Der IS wirbt digital für seine radikalen Ziele – ein Psychologenteam der Uni Jena untersucht Radikalisierungsprozesse von Jugendlichen im digitalen Zeitalter, um wirkungsvolle Präventionsmethoden zu entwickeln
Der IS wirbt digital für seine radikalen Ziele – ein Psychologenteam der Uni Jena untersucht Radikalisierungsprozesse von Jugendlichen im digitalen Zeitalter, um wirkungsvolle Präventionsmethoden zu entwickeln
Foto: FSU/Jan-Peter Kasper
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Will man nachhaltig gegen politisch oder religiös motivierte Straftaten vorgehen, dann muss man vor allem verhindern, dass die Täter sich in jungen Jahren radikalisieren.

Jena. Deshalb entwickeln Psychologen der Friedrich-Schiller-Universität Jena in den kommenden drei Jahren Präventivmaßnahmen zur Radikalisierung von Jugendlichen. Im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Verbundprojektes „Radikalisierung im digitalen Zeitalter“ – kurz RadigZ – arbeiten sie dabei mit sieben weiteren Einrichtungen in Deutschland zusammen, organisiert vom Kriminologischen Forschungszentrum Niedersachsen e. V. Das Ministerium fördert das Vorhaben mit drei Millionen Euro, 350.000 Euro davon gehen nach Jena. 

Dramatische Veränderung durch Internet

„Prinzipiell gehen wir davon aus, dass Radikalisierungsprozesse sehr ähnlich verlaufen, egal ob es sich etwa um Rechtsextremismus oder religiösen Fanatismus handelt“, sagt Prof. Dr. Andreas Beelmann, der das Projekt an der Universität Jena leitet. „Allerdings hat natürlich das Internet in den vergangenen Jahren die Situation noch einmal dramatisch verändert.“



Forschung zur Radikalisierung auswerten

Gemeinsam mit den Psychologinnen Dr. Sara Jahnke und Clara Neudecker wird er in den kommenden Jahren die internationale und nationale Forschung zur Radikalisierung systematisch erfassen und auswerten. „Dabei schauen wir zunächst darauf, welche Entwicklungsfaktoren bei Heranwachsenden mit extremistischen Einstellungen und Handlungen korrelieren“, erklärt Beelmann.

„Dann nehmen wir die durchgeführten Gegenmaßnahmen unter die Lupe und untersuchen, wie wirksam sie letztendlich waren.“ Mit den Ergebnissen dieser Analysen wollen die Jenaer Psychologen neue wirkungsvolle Präventionsmethoden entwickeln, die dann in unterschiedlichen praktischen Kontexten (z. B. Schule, politische Bildung, Ausbildung von Fachkräften) eingesetzt werden können.

Text: Sebastian Hollstein/FSU