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Studie zu Verletzungen

Uni Jena: Fußballer sollten mehr wissen

Die Jenaer Trainingswissenschaftlerin Prof. Dr. Astrid Zech hat u. a. ermittelt, dass Koordinationsprobleme des einzelnen Spielers häufig Sprunggelenksverletzungen hervorrufen.
Die Jenaer Trainingswissenschaftlerin Prof. Dr. Astrid Zech hat u. a. ermittelt, dass Koordinationsprobleme des einzelnen Spielers häufig Sprunggelenksverletzungen hervorrufen.
Foto: Anne Günther/FSU
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Zu selten wissen Fußballer über Verletzungsursachen Bescheid. Zeigt eine Studie der Uni Jena.  

Jena. Profi- und Nachwuchskicker sollten ihren Körper – und seine Schwachstellen – allerdings schon vor einer Verletzung gut kennen. Denn nicht immer grätscht einen der Gegner ins Krankenhaus, oft sind es auch eigene Schwächen.

Übungen ohne Effekte

Viele Schäden, die ohne Fremdeinwirkung passieren, könnten vermieden werden, wenn die Athleten beispielsweise vor dem Spiel gezielte Präventionsmaßnahmen durchführten. Allerdings sollten das auch die richtigen sein. Denn so manche Übung, die Spieler mit der Überzeugung durchführen, sie beugten damit Verletzungen vor, hat keinen wissenschaftlich nachgewiesenen Effekt. Das fanden Sportwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler der Friedrich-Schiller-Universität Jena jetzt heraus.

Was nehmen Fußballspieler wahr?

Die Forschenden untersuchten während einer Studie, welche Risikofaktoren für Verletzungen Spieler überhaupt wahrnehmen und welche Maßnahmen sie ergreifen, um diese zu verringern. Dabei fokussierten sich Prof. Dr. Astrid Zech von der Universität Jena und ihr Kollege Kai Wellmann auf Sprunggelenksverletzungen und befragten insgesamt 139 Profi- und Nachwuchsspieler zwischen 13 und 35 Jahren aus einem Verein, der auf Bundesliganiveau agiert.

„Mehr als 91 Prozent der Befragten dehnen vor dem Training oder dem Spiel ihre Muskeln und gehen davon aus, so Verletzungen zu verhindern“, sagt Astrid Zech. „Allerdings gibt es keinerlei wissenschaftliche Belege dafür, dass dieses Stretching als Präventionsmaßnahme funktioniert.“ Tatsächlich verringere es sogar die Sprung- und Sprintleistung.

Andererseits führte aber auch mehr als die Hälfte der Spieler ein sogenanntes sensomotorisches Training durch – also spezielle Aufwärmübungen, mit denen sie durch Sprung-, Balance- und Stabilisierungseinheiten tatsächlich wirksam Verletzungen vorbeugten. Vor allem Fußballer, die bereits durch frühere Verletzungen geprägt sind, schützten sich zudem etwa mit einem Tapeverband und Schuheinlagen.

Koordinationsprobleme als Ursache

Ein Grund für fehlgeleitete Präventionsmaßnahmen könnte in der falschen Wahrnehmung von Verletzungsursachen liegen. „Aus unserer Erfahrung rufen beispielsweise Koordinationsprobleme des einzelnen Spielers häufig Sprunggelenksverletzungen hervor“, erklärt die Jenaer Expertin.

„Die Ergebnisse haben uns gezeigt, dass die Wahrnehmung, die der Verletzungsprävention entgegengebracht wird, weiter verstärkt werden muss“, resümiert Astrid Zech. 

Quelle: FSU Jena