In die erste Bundesliga
2:0 gegen Hoffenheim II: Jenas FCC-Frauen gelingt Aufstieg
Die Frauen des FC Carl Zeiss Jena feiern den Aufstieg in die erste Bundesliga.
Foto: Thomas Weigel
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Aufstieg in die erste Frauen-Bundesliga: Die Frauen des FC Carl Zeiss Jena gewinnen am Sonntag ihr letztes Saisonspiel gegen Hoffenheim II mit 2:0 (0:0).
Jena. Alles war angerichtet für die Aufstiegsparty im Jenaer Paradies: Saison-Rekordkulisse, tolles Fußballwetter mit Sonne und ein paar Wolken, es fehlte „nur“ noch ein Sieg der FCC-Frauen.
Im Gegensatz zu vielen anderen Saisonspielen agierte das Team von Florian Kästner diesmal nicht mit ganz so aggressivem Pressing. Dass der Tabellenletzte aus Hoffenheim nicht gekommen war, um Geschenke zu verteilen, zeigte sich schon in den ersten Minuten.
Die ersten Torchancen gehörten den Gästen, Janning parierte gegen Christina Alp (5.) und Milena Röder traf den Pfosten (7.). Für Jena sorgte Melina Reuter für die erste Torannäherung, ein Schüsschen aus spitzem Winkel war kein Problem für TSG-Torfrau Lena Locher (9.).
Die FCC-Frauen hatten zwar mehr Spielanteile, taten sich aber schwer damit, Torchancen zu kreieren. Die Genauigkeit im Spielaufbau fehlte. Aus ein paar Standardsituationen, Ecken und Freistößen, kam auch nichts Zählbares heraus.
Bei einem Steilpass von Jette ter Horst kam Reuter einen Schritt zu spät, die Keeperin war einen Tick eher dran.
Jena musste dann sogar froh sein, nicht in Rückstand zu geraten. Bei einem Konter war Leonie Schetter schon an Janning vorbei, ihr Schuss wurde von der FCC-Verteidigung mit letztem Einsatz auf der Torlinie geklärt (39.).
Das Pausen-0:0 reichte in der Blitztabelle nur deshalb noch für den Aufstiegsplatz Zwei, weil Potsdam gegen Ingolstadt 0:1 zurücklag. Meppen mit 1:0 zwischenzeitlich Tabellenerster.
Jena spielte weiterhin nervös, ohne Passgenauigkeit, aber die kämpferische Einstellung, die stimmte. Ter Horst versuchte es nach einem abgewehrten Eckball mal volley aus der Distanz, aber weit darüber (58.). Merza Julevic kam da schon freier aus zehn Metern zum Schuss, verfehlte das Gehäuse aber (62.).
Fast zeitgleich traf übrigens Potsdam in der 64. Minute zum 1:1, Meppen mittlerweile 3:0 vorn – Jena war somit nur noch Dritter und raus aus den Aufstiegsrängen.
Die FCC-Frauen drückten aber immer weiter, schnürten Hoffenheim nun zeitweise in der eigenen Hälfte ein, mussten aber trotzdem vor schnellen Kontern aufpassen.
Trainer Kästner, dessen Vertragsverlängerung für die nächsten drei Jahre am Vortag bekannt gegeben wurde, wechselte noch einmal frische Kräfte ein.
Eine davon, Nicole Woldmann zirkelte einen Freistoß passgenau in den Strafraum auf den Kopf von Felicia Sträßer. Die Jüngste in dem jungen FCC-Team brach mit ihrem Treffer den Bann zum viel umjubelten 1:0 (84.).
Jetzt bloß keinen Gegentreffer mehr kassieren. Ein paar Minuten mussten alle noch zittern.
Dann setzte die soeben eingewechselte Julia Arnold, die vor dem Spiel verabschiedet wurde, das Leder an die Latte und Josephine Bonsu sorgte im Nachsetzen per Kopf für die Entscheidung (90.+3.).
Drei Minuten später pfiff Schiedsrichterin Franziska Wildfeuer ab und der Jubel kannte keine Grenzen mehr. Die Aufstieg-T-Shirts konnten herausgeholt werden.
Turbine Potsdam traf auch noch zum 2:1-Sieg, wurde Zweitliga-Meister und Meppen, trotz 5:1 gegen Wolfsburg II, rutschte, wie vor dem letzten Spieltag, wieder auf Platz Drei.
FCC: Janning - Heuschkel, Sträßer, Metzner (ab 46. Juckel), Julevic, Gora, Fischer, ter Horst (ab 79, Mesch), Reuter (ab 8. Arnold), Bonsu, Birkholz (ab 69. Woldmann)
TSG II: Locher - Bitzer (ab 46. Wileschek), Schmidt Sanchez-Andrade (ab 69, Crnaveri), Backhaus, Gerber, Gebert (ab 64. Braun), Grimm, Röder, Schetter, Alp (ab 64. Waibel), Steiner
Torfolge: 1:0 Sträßer (84.), 2:0 Bonsu (90.+3.)
Zuschauer: 1.250
Text: Steffen Langbein
Fotos: Thomas Weigel