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Abbruch drohte

Jena im freien Fall: 0:3 gegen TSV 1860

Duell im Strafraum zwischen dem Münchner Torwart Marco Hiller, dem Jenaer Julian Günther-Schmidt und Aaron Berzel (1860).
Duell im Strafraum zwischen dem Münchner Torwart Marco Hiller, dem Jenaer Julian Günther-Schmidt und Aaron Berzel (1860).
Foto: imago images/Christoph Worsch
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Viele Jena-Fans verbanden ihre Hoffnungen mit 1860 an das letzte Saisonspiel im Mai 2019, als mit 4:0 der Klassenerhalt gesichert wurde. Daraus wurde nichts, diesmal verlor Jena zu Hause 0:3 und die ohnehin vagen Hoffnungen auf den Klassenerhalt sollte man an den Kernbergen nun endgültig begraben.

Jena. In der ersten Viertelstunde bestimmten die unsportlichen Aspekte das Geschehen im Ernst-Abbe-Sportfeld. Nach 2:20 Minuten musste Schiedsrichter Florian Exner das Spiel unterbrechen, weil in der Jenaer „Fankurve“ neben dem „Doppelmoral des DFB ist der Hohn“-Spruchband ein weiteres mit wieder mal beleidigenden Äußerungen gegen Hoffenheim-Mäzen D. Hopp auftauchte.

Unparteiische unterbricht Match

Dominic Volkmer und Julian Günther-Schmidt, die in die Fankurve liefen, um offensichtlich schlichtend einzuwirken und an die Vernunft zu appellieren, wurden mit abwertenden Gesten von sogenannten „Fans“ auf den Rasen zurückgeschickt.

Das Plakat blieb zunächst weiterhin hängen. Dem Unparteiischen blieb nichts anderes übrig, als die Spieler in die Kabine zu schicken.



Nach 13 Minuten Spielunterbrechung ging es endlich mit der Gäste-Ecke weiter. Die wurde noch abgewehrt, aber bei der direkt folgenden Ecke entwickelte sich, quasi als Kopie des zweiten FCM-Tores von letzter Woche, die 1860-Führung. Timo Gebhardt stand am langen Pfosten unbewacht und traf (16.).

Eins hatten die so genannten „FCC-Fans“ also offensichtlich geschafft, die Konzentration ihres eigenen Teams zu stören, „Danke“ dafür, werden sich die richtigen Fans gedacht haben.

Pierre Fassnacht kann mit seiner Abwehraktion noch in höchster Not klären (25.), aber etwas später ist die ganze FCC-Abwehr machtlos. Ein Querpass von links landete bei Efkan Bekiroglu, der unbedrängt zum 2:0 für seine Löwen einschieben konnte (32.).

MDR-Fußballexperte Lutz Lindemann merkte zum FCC-Spiel treffend an: „Mittelfeldgeplänkel allein reicht nicht aus, um 1860 in Bedrängnis zu bringen.“

Einen Treffer gab es vor der Pause noch für die Münchener, Sascha Mölders traf zwar nicht das Tor, sondern einen Feuerwehrmann hinter dem Tor, der zum Glück einen Helm trug (45.).

Auch der FC Carl Zeiss schoss nochmal auf das Tor, Daniele Gabriele erinnerte 1860-Keeper daran, dass er zum Torhüten da war (45.+9.).



Nach dem Seitenwechsel trafen dafür die Münchener wieder. Ein Jenaer Fehlpass im Gäste-Strafraum wurde zum Konter, über zwei Stationen landete der Ball bei Stefan Lex, der leichtes Spiel hatte beim dritten Tor der 60er (55.). Jo Coppens verhinderte mit Parade gegen den eingewechselten Owusu das nächste Tor (71.).

Jena bemühte sich in der letzten Viertelstunde immerhin, zumindest noch den Ehrentreffer zu erzielen. Aber Gabriele, bisher der einzige Jenaer, der für direkte Torgefahr an diesem Tag sorgte, scheiterte zweimal am toll regierenden Hiller (76., 77.).

Dann war der Ball zwar mal im 1860-Tor, der Treffer wurde aber wegen, leichter, Behinderung des Gäste-Keepers nicht anerkannt (78.). Meris Skenderovics Schuss sah Hiller auch auf dem Posten (81.).

Chemnitz kommt

Somit blieb es beim verdienten 3:0-Gäste-Sieg, die damit Platz Fünf sicherten. Der FC Carl Zeiss Jena empfängt als Tabellenletzter im nächsten Heimspiel den Chemnitzer FC die in der Rückrunde in acht Spielen schon 14 Punkte holten (Sonntag, 15. März, 14:00 Uhr).

Jena: Coppens - Sulu, Volkmer, Rohr, Bock (ab 58. Pagliuca), Fassnacht, Obermair, Gabriele, Mickels (ab 74. Skenderovic), Kübler (ab 69. Kircher), Günther-Schmidt

München: Hiller - Lex (ab 57. Owusu), Mölders, Gebhardt (ab 72. Niemann), Dressel, Wein, Bekiroglu, Berzel, Rieder, Wilsch, Steinhart

Tore: 0:1 Gebhardt (16.), 0:2 Bekiroglu (32.), 0:3 Lex (55.)

Zuschauer: 5.369

Schiedsrichter: Florian Exner

Text: Steffen Langbein