Zweite Playoff-Runde
77:76 gegen Frankfurt: Jena mit Last-Minute-Erfolg
Jenas Amir Hinton konnte sich wieder einmal in die Liste der Topscorer eintragen.
Foto: Ben Baumgarten/JENPICTURES
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Playoff-Serie ausgeglichen: Medipolis SC Jena gewinnt am Sonntag gegen die FRAPORT Skyliners mit 77:76.
Jena. Die Spannung war schon vor Spielbeginn greifbar. Beide Mannschaften begannen auch nervös. Amir Hinton erzielte mit zwei Freiwürfen und einem Zweier die ersten Punkte (2.).
Die Gäste sammelten neben Punkten auch zeitig Fouls, nach sechs Minuten schon 6:1. Robin Lodders sorgte mit seinem Korbleger mit der Sirene für den 22:19-Viertelstand (10.).
Der BBL-Absteiger spielte abgezockt und körperbetont. Vor allem im zweiten Viertel ließen die Schiedsrichter sie auch gewähren. Aber Jena hielt dagegen.
Ausdruck dafür eine Szene in der 16. Minute. Monster-Block von Rusheed Moore gegen den bulligen Marco Völler, im schnellen Gegenzug markierte Hinton das 33:29. Zur Halbzeit lagen die Gastgeber 47:41 vorn.
Nach dem Seitenwechsel eröffnete Vuk Radojicics Dreier die Punktejagd. Und die Saalestädter bauten den Vorsprung aus, bis auf maximal 12 Punkte (61:48/ 25.). Zwischendurch schnappte auch schon mal die LaOla durch die Sparkassenarena.
Ein entscheidender Punkt, der bis dahin für Jena sprach: Fast makellos nach dem dritten Viertel die Jenaer Freiwurfquote, 25 von 26 waren drin.
Bis zum Ende des dritten Viertels konnten die Skyliners den Rückstand allerdings schon auf acht Punkte verkürzen.
Was dann folgte, war Spannung pur bis zur Schlusssirene. Den Gastgebern zitterten die Nerven und die Hände. Die Körbe wollten einfach nicht mehr fallen, auch die Freiwurfquote litt im Schlussviertel.
Die Schützlinge von Ex-Nationalspieler Denis Wucherer kamen Punkt für Punkt näher. Knapp 90 Sekunden vor Spielende lagen sie plötzlich nach einem Dreier von David Muenkat 76:75 vorn.
In der Arena saß schon lange kaum noch jemand. Jena-Coach Björn Harmsen versuchte mit drei Timeouts in den letzten fünf Minuten seinen Männern die Konzentration für die Schlussphase zu geben.
Als noch 25 Sekunden auf der Uhr standen, immer noch Spielstand 75:76, schritt Zwei-Meter-Mann Marco Völler zur Freiwurflinie – und verwarf zweimal. Fünf Spiel-Sekunden später das Gleiche auf der anderen Seite – Amir Jabber Hinton, mit 19 Topscorer des Spiels, traf zweimal.
Die Saalestädter überstanden den letzten Gästeangriff, auch ohne Foul und brachten den hauchdünnen Sieg ins Ziel. Die Halle brodelte.
Am Mittwoch, 8. Mai, geht es nach Frankfurt zum dritten Spiel. Freitag (10. Mai, 19:30) sieht man sich in Jena zum vierten Playoff-Spiel wieder.
Jena: Hinton 19 Punkte, Lodders 14, Moore 11, Saibou 11, Francis 8, Radojicic 8, Herrera 6, Falkenthal, Alberton, Metsa DNP, Passarge DNP
Frankfurt: Ajayi 13 Punkte, Warnholtz 12, Muenkat 11, Onyejiaka 9, Vrcic 8, Henry 7, Völler 7, Coplin 5, Knauf 4, Samare, Abrecht DNP
Zuschauer: 2.611
Text: Steffen Langbein
Fotos: Ben Baumgarten/JENPICTURES