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Gemeinsam gegen die Unlust

Lange Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten in Jena

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Das Schreibzentrum der Universität Jena veranstaltet am 5. März die 4. „Lange Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten“.

Jena. Gutes Schreiben besteht zu 90 Prozent aus Handwerk und zu 10 Prozent aus Geheimnis – heißt es in den Schreibratgebern von Autor Fritz Gesing. Doch genau jene 90 Prozent bereiten vor allem den Verfassern wissenschaftlicher Texte oftmals Schwierigkeiten.

Was heißt wissenschaftlich Schreiben? Welche Kriterien muss ein Text erfüllen, um wissenschaftlich anerkannt zu werden? – Fragen, die sich vor allem Studierende immer wieder stellen, die über ihren Hausarbeiten und Abschlussarbeiten sitzen. „Oft gestellte Fragen sind aber ebenso jene nach der Planung einer solchen Arbeit. Etwa der Aufbau oder das Formulieren einer Forschungsfrage“, sagt Dr. Peter Braun von der Universität Jena.

Als Leiter des universitären Schreibzentrums „Schreibenlernen“ lädt der Literaturwissenschaftler zum inzwischen vierten Mal zur „Langen Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten“. Vom 5. März auf den 6. März warten ab 18 Uhr Schreibtutorinnen und -tutoren am Campus (Carl-Zeiß-Straße 3, SR 306-318), um jene zu unterstützen, die Starthilfe für ihre Hausarbeiten benötigen oder mit ihren Texten nicht weiterkommen.

„Es gibt die Möglichkeit an verschiedenen Trainings teilzunehmen, sich individuell beraten zu lassen oder sich mit anderen auszutauschen“, so Dr. Braun. Erstmals sind in diesem Jahr auch Fachreferentinnen und -referenten der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek (ThULB) dabei. Sie geben unter anderem Hinweise zur Verwaltung von Literatur und Zitaten, zur Recherche in der Bibliothek und Online-Datenbanken sowie zum angemessenen Umgang mit Wikipedia. Unterstützung erfahren die Teilnehmer der „Langen Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten“ auch diesmal wieder von einer Mitarbeiterin der psychosozialen Beratung des Studentenwerks Thüringen.

Teil des Rahmenprogramms mit Gesprächen und Workshops ist erstmals auch ein Kurzfilmrepertoire über „Die Unlust – und Lust beim Schreiben“, das um Mitternacht gezeigt wird. Wer an der „Langen Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten“ teilnehmen möchte, braucht nur seinen Laptop, seine Arbeitsmaterialien und ein wenig Verpflegung mitzubringen. Alles Weitere stellt das Team des Schreibzentrums bereit – einschließlich einer Kaffee- und Vitaminbar.

Alle Schreibenden, die bis zum Morgengrauen durchhalten, werden überdies mit einem kleinen Sektfrühstück belohnt. In den vergangenen beiden Jahren haben etwa 120 Studierende das Angebot wahrgenommen. Die meisten waren bis zwischen 2 und 4 Uhr morgens da. „Eine kleine Gruppe von etwa 10 Nachteulen hat es sogar bis zum Sektfrühstück geschafft“, sagt Peter Braun.

Die „Lange Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten“ findet inzwischen in nahezu 40 Städten in Deutschland, Österreich und der Schweiz statt. Sie ist dem gemeinsamen Schreiben fernab von einsamen Schreibtischen gewidmet. Studierende sind eingeladen, ihre Schreibprojekte in produktiver und motivierender Atmosphäre zu beginnen, weiterzuschreiben oder zu beenden. Die noch verbleibenden zehn Prozent – das Geheimnisvolle und Unergründbare des Schreibens – kommen dann meist von allein.

Da das Schreibzentrum der Uni Jena allen Interessierten einen Platz zum Schreiben bieten möchte, wird um eine Anmeldung bis zum 01.03. gebeten, unter: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..
 
Weitere Informationen und das vollständige Programm sind zu finden unter:

http://www.schreibenlernen.uni-jena.de/Start.html
https://schreibnacht.wordpress.com/
 
Text: Bianca Wiedemann