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Apfel nicht gleich Apfel

Apfelallergie: Uni Jena sucht Probanden für Studie

Apfel ist nicht gleich Apfel. Josephine Kschonsek von der Uni Jena möchte untersuchen, ob alte Apfelsorten wie Roter Boskoop eine geringere allergische Reaktion bei Birkenpollenallergikern auslösen als neuere Sorten wie Jonagold.
Apfel ist nicht gleich Apfel. Josephine Kschonsek von der Uni Jena möchte untersuchen, ob alte Apfelsorten wie Roter Boskoop eine geringere allergische Reaktion bei Birkenpollenallergikern auslösen als neuere Sorten wie Jonagold.
Foto: Jan-Peter Kasper/FSU
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Äpfel mit Nebenwirkungen: Eine Ernährungswissenschaftlerin von der Uni Jena sucht Probanden für eine Allergiestudie.

Jena. Wer jeden Tag einen Apfel isst, erspart sich den Arztbesuch, sagt der Volksmund. Doch bis zu vier Millionen Menschen in Deutschland können mit dieser Weisheit nichts anfangen: Sie reagieren allergisch auf Äpfel. Nach dem Verzehr eines Apfels verspüren sie ein Brennen im Mund, Zunge und Lippen schwellen an. Diese Apfelallergie wird meist im Laufe des Lebens erworben und macht sich oft gemeinsam mit einer Birkenpollenallergie bemerkbar.

Dabei ist Apfel nicht gleich Apfel:

„Alte Apfelsorten sind besser verträglich als neu gezüchtete Sorten“, sagt Josephine Kschonsek vom Institut für Ernährungswissenschaften der Universität Jena. Alte Sorten seien Äpfel, die vom Erwerbsobstbau nicht mehr angeboten werden, etwa Roter Boskoop oder Ontario. Zu den neueren Sorten zählen Jonagold, Braeburn und Elstar.

Die positiven Eigenschaften der alten Sorten werden auf den höheren Gehalt an Polyphenolen zurückgeführt; die Bestätigung durch wissenschaftliche Studien steht jedoch noch aus. Polyphenole sind u. a. für den säuerlichen Geschmack der alten Sorten verantwortlich, bei neueren Sorten wurde ihr Gehalt absichtlich vermindert. 

Josephine Kschonsek möchte untersuchen, ob alte Apfelsorten tatsächlich aufgrund ihres höheren Gehaltes von Polyphenolen eine geringere allergische Reaktion bei Birkenpollenallergikern auslösen als es bei neueren Sorten der Fall ist. Die Wissenschaftlerin aus der AG Bioaktive Pflanzenstoffe sucht deshalb Probanden, die sie bei ihrer Studie unterstützen.

Gesucht werden Birkenpollenallergiker

Männer wie Frauen, die mindestens 18 Jahre alt sind und keine Anti-Histaminika zur Symptomlinderung verwenden. Für die Studie wird zunächst eine geringe Menge Blut entnommen, um die Apfelallergie zu bestätigen, hinzu kommt die Beantwortung eines Fragebogens. Die geeigneten Probanden werden später zu einer zweiten Blutentnahme gebeten.

Josephine Kschonsek erläutert, dass die Blutproben im Labor mit den Extrakten von verschiedenen Apfelsorten versetzt werden, um die allergischen Reaktionen zu testen. Für die Probanden endet die Versuchsteilnahme mit der zweiten Blutprobe. Als Dankeschön für die Teilnahme gibt es einen kostenlosen Allergietest. 

Interessenten melden sich bitte bei Josephine Kschonsek, Telefon 03641 949703 oder 949700, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..

Text: Juliane Dölitzsch/FSU