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3. Programmwoche

KulturArena: Musik von Brasilien bis Israel

Am Samstagabend erwacht das Lebensgefühl von Tel Aviv auf dem Theatervorplatz. Modern, pulsierend, weltoffen!
Am Samstagabend erwacht das Lebensgefühl von Tel Aviv auf dem Theatervorplatz. Modern, pulsierend, weltoffen!
Foto: Yoav Kedem
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Einmal um die halbe Welt: Die musikalischen Gäste der 3. Konzertwoche in Jena kommen u.a. aus Brasilien, dem Weltmeisterland, Weimar, Deutschland und Israel.

FilmArena - Dieses bescheuerte Herz

Den KulturArena-Wochenstart läutet am Montag die FilmArena mit der Tragikomödie „Dieses bescheuerte Herz“ ein. Die Geschichte rankt sich um den todkranken Teenager David und Lenny – Anfang 20, verwöhnt und reichlich selbstsüchtig. Dieser wird von seinem Vater vor die Wahl gestellt: Entweder übernimmt er ehrenamtlich die Pflege eines schwerkranken Jungen oder er kann sich ab sofort selbst finanzieren.

Es ist nicht unbedingt Liebe auf den ersten Blick, doch mit der Zeit fügen sich beide in die neue Situation. Gemeinsam beginnen sie eine von David erstellte Wunschliste abzuarbeiten, beginnend beim ersten Kuss bis zur Aufnahme einer eigenen Platte.

Montag, 23. Juli 2018, 21.30 Uhr | Theatervorplatz

Kat Frankie

Der zweite Wochentag wird das Jenaer Sommerloch gleich zweifach füllen. Den Anfang macht Kat Frankie zum ArenAkustik-Konzert im Volksbad. Die Wahlberlinerin aus Sydney hat sich nach einigen musikalischen Orientierungsjahren von der Akustikgitarre emanzipiert, dramatische Pianoballaden geschrieben und die Loopstation entdeckt.



Zusammen mit Konstantin Gropper von Get Well Soon schrieb sie die Titelmelodie der Talkshow „Schulz & Böhmermann“, mit Clueso sang sie ein Duett, in der Band von Olli Schulz spielte sie Gitarre und gemeinsam mit Chris Klopfer gründete sie das Indie-Pop-Duo Keøma. Ihr Auftritt ist wie ihr neues Album „Bad Behaviour“: voller Wehmut, Drama und leidenschaftlichen Gesang. Die Veranstaltung ist ausverkauft.

Dienstag, 24. Juli 2018, 20.00 Uhr | ArenAkustik im Volksbad Jena

Three Billboards Outside Ebbing, Missouri

Dramatisch geht der Dienstagabend weiter. Die FilmArena zeigt den Kriminalfilm „Three Billboards Outside Ebbing“. Dieser erzählt, gespickt mit einer großen Portion schwarzen Humors, die Geschichte eines Gewaltverbrechens, welches vor Monaten den kleinen Ort Ebbing im Staate Missouri erschütterte. Hier wurde Angela Hayes vergewaltigt und ermordet.

Während die Polizei nach dem Täter sucht, kehrt im Ort nach und nach Normalität ein. Nicht jedoch für Angelas Mutter Mildred. Sie glaubt nicht, dass die Polizei alles in ihrer Macht Stehende tut und macht ihrem Ärger offen Luft. Drei riesige Werbetafeln am Ortsausgang von Ebbing klagen Polizeichef Willoughby an und markieren den Beginn sich überschlagender Ereignisse.

Dienstag, 24. Juli 2018, 21.30 Uhr | Theatervorplatz

CARROUSEL

Was passt in so ein Sommerloch besser als: Sommer, Musik und Liebe. Passenderweise kommen am Mittwoch die Französin Sophie Burande und der Schweizer Léonard Gogniat zur KulturArena. Das musikalische Künstlerpaar, unterstützt durch Mathieu Friz am Schlagzeug, Thierry Cattin am Bass und Christian Bron am Keyboard, tritt besonders live aus dem glatten Pop-Kosmos heraus.



Hier treffen knisternd funkige Basslines auf warme Gitarrenakkorde, folkige Melodien auf Drumgrooves. Sophie spielt Akkordeon, Léonard Gitarre, manchmal kommen noch Melodica und Klavier dazu. Mal singen sie abwechselnd, mal im Duett. Die französischen Texte schreiben sie jedoch immer gemeinsam – schließlich, so ihre Philosophie, tragen sie diese auch gemeinsam vor.

Dabei ist ihnen der Spaß am Wortspiel und der Musik, die mit originellen Musikinstrumenten gespielt wird, klar anzuhören.

Mittwoch, 25. Juli 2018, 20.00 Uhr | Theatervorplatz

Liniker

„Deixa eu baguncar você“ – „Lass mich dich durcheinander bringen“, heißt es am Donnerstag sowie im Refrain des viralen Hits „Zero“ der brasilianischen Band Liniker e os Caramelows. Gesungen wird es von Liniker Barros, die als trans-schwarze Frau mit Kleid, Lippenstift und Schnurrbart queere Attribute selbstbewusst mit ihrer maskulinen Soulstimme zusammenbringt.

Sie versteht sich allerdings nicht als Travestiekünstlerin, sondern will mit der Vermischung der Geschlechter die Unterschiede zwischen Mann und Frau egalisieren. An Liniker selbst haftet zudem die wunderbar zähe, klebrig-süße Masse der Band Os Caramelows.



Und diese Masse umschließt die reich betexteten Lieder Linikers mit einer Vielzahl von Einflüssen: Folklore, Elektro, Ethno, populärer brasilianischer Musik, Pop, Samba Rock, Tropicalia, Punk und Black Sabbath.

Donnerstag, 26. Juli 2018, 20.00 Uhr | Theatervorplatz

Tocotronic

Der Freitagabend ist einer deutschen Band vorbehalten, welche sich längst musikalisch in die Unendlichkeit eingeschrieben hat. Immerhin hat Tocotronic bereits 12 Studioalben veröffentlicht und 25 Jahre Bandgeschichte hinter sich. Auch erreichte seit „K.O.O.K.“ (1999) jedes ihrer Alben die Top 10 der deutschen Album-Charts. Das Album „Schall & Wahn“ (2010) platzierte sich sogar auf Platz eins.



Ferner landet die Band regelmäßig in den Kritiker- und Leser-Bestenlisten der deutschen Musikpresse. In ihrem neuesten Konzeptalbum „Die Unendlichkeit“ fächert Frontmann Dirk von Lowtzow mit gewohnt lyrischem Erzählvermögen die eigene Lebensgeschichte auf.

Die musikalische Autobiografie ist eine Hommage ans Erwachsenwerden – dunkel rockend, verlockend offen und sensibel. Live fügen sich die sehr persönlichen Songs nahtlos ins Tocotronic-OEuvre.

Freitag, 27. Juli 2018, 20.00 Uhr | Theatervorplatz

ORPH

Freitagnacht wartet nichts Alltägliches auf Einlass zum kulturarena club im kassablanca. Es spielen Orph – Band und visuelle Kunstform zugleich. Zehn Jahre gibt es den „Planeten Orph“ nun schon, zu dessen Bewohnern sich aktuell Marco De Haunt, Steffi Narr, Krishan Zeigner, Martin Bosch und Hendrik Winter zählen.



Geboren in Weimar, bewegt sich die Band zwischen Pop, Folk und Punk- Appeal – und lässt all diese Stile in einem wundervoll zeitgeistigen Dreampop zusammenfließen.

Die fünf Mitglieder balancieren artistisch auf einem dünnen Seil zwischen exzentrischem Pop und phantasievoller Kunst und man kann gar nicht anders, als beim Zuhören seine eigenen Bilder entstehen zu lassen – und seien sie noch so verschroben. So lassen Orph opulente Paradiesvögel fliegen.

Freitag, 27. Juli 2018, 23.30 Uhr | Kassablanca Gleis 1

Tel Aviv Sounds – JonZ · theAngelcy · Lucille Crew

Am Samstagabend erwacht das Lebensgefühl von Tel Aviv auf dem Theatervorplatz. Modern, pulsierend, weltoffen: Tel Aviv ist eine Seifenblase der Lebenskunst. Der Frühlingshügel hat den Ruf einer Partymetropole und gilt als toleranteste Stadt Israels. Hier leben rund 400.000 Menschen, eingewandert aus mehr als 100 Nationen.

Dies spiegelt sich auch im Leben der Musiker wider, die immer auch im Bewusstsein haben, wie leicht die dünne Hülle platzen kann. Im Arenarund zeigen drei Bands an einem Abend die verschiedenen Spektralfarben der schimmernden Blase Tel Aviv – von optimistisch-friedvoll zu mutig-ehrlich bis hin zur extrovertierten HipHop-Funk-Soul-Fusion.

Diese Künstler sollte man nicht verpassen: Das Duo JonZ im Singer-Songwriter-Gewand, die Alternative-Folk-Band theAngelcy, das zehnköpfige Hip-Hop/Funk-Kollektiv Lucille Crew.

Samstag, 28. Juli 2018, 19.00 Uhr | Theatervorplatz

KinderArena - Der Reggaehase Boooo IV

Am Sonntagmorgen beehrt ein alter Hase die Kinderarena: Reggaehase Boooo. Es ist mittlerweile gute Tradition, dass der kleine, häkelbemütze Schlappohrgeselle die KulturArena besucht und dort Jahr für Jahr seine neuen Abenteuer im Reggaewald zum Besten gibt. Doch nun droht abermals Gefahr: Schreie sind zu hören. „Feuer, Feuer, Feuer“ ― es brennt im Reggaewald!

Die elefantasOsche Feuerwehr muss ausrücken, um die Flammen zu löschen. Doch es stellt sich heraus, dass ein Drache der Brandstifter war, der immer aus Versehen Feuer spuckt, wenn er wütend ist. So endet die dritte Woche der KulturArena mit er Frage: Werden der Reggaehase Boooo und seine Freunde es schaffen, den Drachen zu besänftigen und so abermals den Reggaewald zu retten?

Sonntag, 29. Juli 2018, 11.00 Uhr | Theatervorplatz

Quelle: JenaKultur
Fotos: Agenturen