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Starker Kampf

93:101 gegen Trier: Jena verliert Overtime-Krimi

Am Korb Jenas Rafael Rodrigues mit dem Trierer JJ Mann.
Am Korb Jenas Rafael Rodrigues mit dem Trierer JJ Mann.
Foto: Ben Baumgarten/JENPICTURES
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Medipolis SC Jena verliert am Samstagabend sein Heimspiel gegen Spitzenreiter RÖMERSTROM Gladiators Trier nach Overtime mit 93:101.

Jena.
Das Spitzenspiel Zweiter gegen Erster begann denkbar schlecht für die Gastgeber. Beim 0:9 nach zwei Minuten nahm Coach Björn Harmsen seine erste Auszeit und ließ beim Spielstand 2:17 (5.) gleich die zweite folgen.


Immerhin lief der Rest des ersten Viertels dann einigermaßen ausgeglichen und es waren „nur noch“ 13 Punkte Rückstand.

Das zweite Viertel begann besser für die Einheimischen. Zwei Tip-in`s (Alberton und Bank) verkürzten den Rückstand weiter und nach dem 30:37 durch Saibous Dreier hatte Gästetrainer Don Beck erstmals Redebedarf mit seinem Team (14.). Bis zur Halbzeit wuchs der Vorsprung der Gladiators wieder auf zehn an.


Die Saalestädter bemühten sich nach dem Seitenwechsel, heranzukommen. Das gelang aber gegen die in Angriff und Abwehr wieselflinken Gäste nicht.

Die spulten souverän ihr Pensum herunter, lagen bis zu 23 Punkten vorn (45:68/ 25.). Der vierte Zehn-Minuten-Abschnitt begann bei 72:56 für Trier.

Das letzte Viertel wurde mit AC/DC-Klängen „Highway to hell“ eingeläutet. Ahnte da der Hallen-DJ etwa schon, was folgen würde? Zunächst setzten sich die Trierer weiter ab.


Bei Zwischenständen, aus Gastgeber-Sicht, von 56:78 (32.) und 61:80 hatte wahrscheinlich nicht nur der Schreiber dieses Textes schon Schlagzeilen wie „Trier festigt souverän seine Tabellenführung beim ärgsten Verfolger“ als Resümee in die Notizblöcke notiert.

Was dann in den verbleibenden sechs Minuten und 55 Sekunden folgte, war kaum zu glauben. Plötzlich hatte Jena einen Lauf und den Gästen gelang fast fünf Minuten gar nichts. Mit einem 21:0-Lauf (!!!) lag Jena zwei Minuten vor Schluss plötzlich vorn.


Die Sparkassen Arena kochte wie wohl selten zuvor. Jena hielt den Vorsprung, bis der 75-malige Nationalspieler Maik Zirbes sieben Sekunden vor Ultimo den 89:89-Gleichstand per Dreier erzielte.

Dann wurde der absolute Jenaer Topscorer, (35 Punkte) Amir Jabbar Hinton, zum tragischen Helden. Sein Wurf in der letzten Sekunde der regulären Spielzeit ging an den Ring, Robin Lodders tippte den Ball in den Korb – die Halle stand Kopf.


Allerdings nicht lange, nach dem Videostudium der Referees die Entscheidung: Der vermeintliche Siegtreffer zählt nicht, der Tip-In kam um den Bruchteil einer Sekunde nach der Sirene. Es ging also in die Verlängerung.

Dort war das Spielglück der Gastgeber offensichtlich aufgebraucht. Trier legte vor, Jena ging zwar noch einmal in Führung (93:92/42.).

Danach fiel aber nichts mehr in den gegnerischen Korb und die Gladiators punkteten sich zum 101:93-Sieg in der Schlacht. Der „Weg zur Hölle“ blieb den Gästen doch noch erspart.


Ein kleiner Trost bleibt Jena, neben der Moral, die sie im letzten Viertel zeigten. Durch den klaren 95:83-Hinspielerfolg in Trier liegt Jena im direkten Vergleich vorn. Das würde im Falle von Punktgleichheit nach Ende der Hauptrunde über die bessere Platzierung entscheiden.

In der kommenden Woche muss Jena zweimal auswärts ran. Schon am Mittwoch (7. Februar, 19:00 Uhr) in Bayreuth und am Sonntag (11. Februar, 15:00 Uhr) in Giessen.

Jena: Hinton 35 Punkte, Bank 22/ 12 Reb., Moore 13, Falkenthal 6, Alberton 6, Herrera 6, Saibou 3, Francis 2, Haukohl, Lodders,Radojicic, Schmitz DNP

Trier: Yakhchali 22 Punkte, Barnes 21, Zirbes 17, Krimmer 12, Bacak 11, JJ Mann 9, Rapieque 5, Sonnefeld 3, Linßen 1, Olma, Hollersbacher DNP

Zuschauer: 3.055

Text: Steffen Langbein
Fotos: Ben Baumgarten/JENPICTURES