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Christopher Street Day

Finanzieller Hilferuf: CSD Jena startet Spendenaufruf

Foto: Ben Baumgarten/Archiv
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Finanzieller Hilferuf vom Christopher Street Day Jena. Bündnis startet einen Spendenaufruf.

Jena. Für den Christopher Street Day (CSD) Jena sieht es finanziell dieses Jahr eng aus: Nachdem es trotz intensiver Bemühungen der Gruppe nicht wie die vergangenen Jahre funktioniert hat, einen Trägerverein zu finden, wurde die Zeit knapp.

Ohne Trägerverein kann das Bündnis keinen eigenen Fördermittelantrag stellen, die Vereine jedoch sind derzeit überlastet.


Deswegen hat das Bündnis Anfang der Woche nun einen Spendenaufruf gestartet, um den diesjährigen CSD am 14. Oktober finanzieren zu können.

„Ohne Spenden kann der CSD dieses Jahr nicht wie gewohnt stattfinden. Wir sind nun auf die Hilfe derjenigen angewiesen, die uns finanziell unterstützen können. Deswegen freuen wir uns über jede Summe – egal ob ein Kleinstbetrag, oder eine Großspende!“, so eine Sprecherin des Bündnisses.

Etwa 20 Prozent der benötigten Summe konnten schon generiert werden.

Der Jenaer CSD war in den vergangenen Jahren rasant gewachsen: von 700 Teilnehmenden zum ersten CSD Jena 2019 auf 5.000 im vergangenen Jahr. Dementsprechend seien auch die Kosten gestiegen, berichtet die Sprecherin.


„Auch wenn wir unter das Versammlungsrecht fallen und dementsprechend die Polizei mitverantwortlich ist für die Absicherung, müssen wir natürlich dennoch die entsprechende Infrastruktur für so viele Menschen zur Verfügung stellen.“

Darüber hinaus wolle das Bündnis auch wieder ein buntes Bühnenprogramm, Trucks für die Demo und weiteres organisieren und bezahlen können.
 
„Wir wollen den Christopher Street Day wie schon in den vergangenen Jahren zu einem großen Ereignis für queere Menschen in Jena und Umgebung machen zu können.“

Für den Fall, dass nicht genügend Spenden ankommen, hat das Team priorisiert, welche Ausgaben am wichtigsten sind.


Ein kleines Rahmenprogramm konnte außerdem ohne finanzielle Mittel auf die Beine gestellt werden. Mit Ausnahme der Aftershow-Party sind alle Veranstaltungen kostenfrei.

„Wir hoffen nun natürlich auf Unterstützung via Spenden – und natürlich gutes Wetter am 14. Oktober“, so die Sprecherin abschließend.

Der Link zur Spendenkampagne auf GoFundMe: https://www.gofundme.com/f/csd-jena-2023


Zum Programm des diesjährigen Christopher Street Day Jena

Montag, 9. Oktober, 20 bis 22 Uhr (Stoyschule, Paradiesstraße 5):
Schnuppertraining beim queeren Sportverein SC Paradiesvögel

Mittwoch, 11. Oktober, 16 bis 19 Uhr (Faulloch):
Kreativnachmittag zum Banner- und Plakatemalen

Mittwoch, 11. Oktober, ab 19 Uhr (1. Stock Quergasse, Queergasse 1):
queerer Kneipenabend in der Que(e)rgasse

Freitag, 13. Oktober, 16 Uhr (vor der Ernst-Abbe-Bücherei):
Kinderbuchlesung VORgelesen mit der Jenaer Drag Queen Angel van Hell

Samstag, 14. Oktober, 12:30 Uhr (vor dem Westbahnhof):
Start der CSD-Demonstration durch die Innenstadt

Samstag, 14. Oktober, ca. 15 Uhr (Rasenmühleninsel im Paradies):
buntes Rasenfest mit Bühnenprogramm, Infoständen und Getränkestand vom Kassablanca Jena

Samstag, 14. Oktober, ab 22 Uhr (F-Haus):
Aftershow-Party mit den Drag-DJs Heidi Witzka und Sugar van Shock

Zum Hintergrund:

Der Christopher Street Day, kurz „CSD“, ist eine politische Demonstration, deren Ursprung in den USA liegt. An diesem Tag finden Feste zu Ehren der Schwulen, Lesben, Bisexuellen, trans* Menschen, Intergeschlechtlichen, Asexuellen und Queeren statt.


Der historische Ursprung liegt in der Bar Stonewall Inn in der Christopher Street (New York), wo am 28. Juni 1969 trans* Personen, Schwarze und andere Minderheiten begannen, sich gegen staatlich legitimierte Polizeiwillkür zu wehren.

Es war der Auftakt zu tagelangen Straßenschlachten, die einen Ausgangspunkt der modernen LSBTIQ*-Emanzipationsbewegung darstellen.


In Deutschland fand der erste CSD 1972 in Münster statt. Die Bezeichnung „Christopher Street Day“ wird allerdings nur im deutschsprachigen Raum verwendet, im Rest der Welt ist der Begriff „Pride Parade“ geläufig.

In Jena fand der erste CSD 1999 statt. Nach 20 Jahren Pause gründete sich 2019 das CSD Jena Bündnis, welches seither den Christopher Street Day in Jena ausrichtet.

Quelle: CSD Jena