Nach Pyro-Wahn
3:1 gegen Erfurt: FC Carl Zeiss Jena holt Derbysieg
Teilen auf
Nach Pyro-Wahn und Spielunterbrechung: Der FC Carl Zeiss Jena gewinnt am Samstag das Thüringen Derby gegen den FC Rot-Weiß Erfurt mit 3:1 (1:0).
Jena. Der FC Carl Zeiss Jena besiegte in einem, vor allem in der zweiten Halbzeit, hochemotionalem Thüringen-Derby die Rot-Weißen aus der Landeshauptstadt verdient mit 3:1.
Die Luft „brannte“ schon vor dem Anpfiff des 107. Thüringen Derbys. Als die Mannschaften das Spielfeld betraten, stiegen aus beiden Fanlagern Rauchwolken auf.
Beide Fanlager begrüßten ihre Teams mit Pyro und Rauchschwaden. (Foto: Baumgarten/JENPICTURES)
Gemäßigter ging es da zunächst auf dem Rasen zu. Beide Teams wollten Fehler vermeiden und gingen kein Risiko ein.
Einen energischen Vorstoß in die gegnerische Hälfte zog FCC-Kapitän Bastian Strietzel, trotz versuchten Festhalten, in seinem 100. Spiel für Jena an (16.). Das war wohl das passende Signal. Ein paar Minuten später gab es Freistoß für die Gastgeber.
Aus halblinker Position schoss Justin Petermann den Ball aufs Tor, Burim Halili war vielleicht noch mit den Haarspitzen dran, egal, jedenfalls stand es 1:0 (21.).
Eine Minute später klärte Halili schon wieder im eigenen Sechzehner, diesmal für alle sichtbar mit dem Kopf (22.). Jena hielt aber sonst die RWE-Offensive aus der torgefährlichen Zone meist weg.
Kurz vor der Halbzeit wurde es noch einmal gefährlich. Erst wurde Cemal Sezer in aussichtsreicher Position gerade noch vom Ball getrennt (44.). Dann köpfte Romario Hajrulla einen Eckball knapp über das FCC-Tor (45.+1.).
Für die zweite Halbzeit war klar, die Gäste mussten nun hinten etwas aufmachen mit dem Rückstand. Das taten sie auch und Jena nutzte die sich bietenden Räume.
Elias Löder, Jenas Torgarant, traf auch diesmal, zum 2:0. Er hielt bei einem Abschlag des RWE-Keepers einfach den Fuß dran, und das direkt vor der heimischen Fankurve (63.).
Noch war aber knapp eine halbe Stunde zu spielen. Und RWE gelang der Anschlusstreffer durch Erik Weinhauer (72.).
Das Team von Chefcoach Henning Bürger schlug aber fast postwendend zurück. Elias Löder, im perfekten Konterspiel, versenkte das Leder selbstbewusst zum 3:1 (75.).
Das konnten offensichtlich einige Leute in der Gästekurve nicht verkraften. Es flogen mehrfach Knaller und Raketen aus dem Rot-Weiß-Block, auch in Richtung der diesmal voll besetzten Westtribüne.
Nur wenige Zentimeter neben dem kleinen Mädchen schlug eine Rakete aus dem Gästeblock ein. (Foto: Baumgarten/JENPICTURES)
Schiedsrichter Michael Näther unterbrach das Spiel erst einmal. Dann gab es Rudelbildung auf dem Spielfeld, die sich aber schnell wieder beruhigte. Beide Mannschaften mussten erst einmal in die Kabinen.
Unterdessen belagerten Jenaer einen eigentlich als Pufferzone freigehalten Bereich in Nähe der Gästefans.
Kapitän Bastian Strietzel versuchte die Situation mit Worten zu lösen. Nach mehr als einer halben Stunde ging es tatsächlich weiter.
Die verbleibenden zehn Minuten gingen ohne Zwischenfälle vorüber. Dann konnten die FCC-Spieler den Derbysieg ausgelassen vor der Fankurve feiern.
Der FCC vergrößerte mit dem Sieg den Punkteabstand auf den Thüringer Rivalen auf vier Punkte und steht mit nunmehr 37 Zählern auf Platz Sieben.
Am kommenden Samstag steht an gleicher Stelle ein weiteres Derby auf dem Spielplan, ein Stadtderby gegen SCHOTT im Thüringer Pokalwettbewerb (23. März, 15:00 Uhr).
Die Trainerstimmen nach dem Spiel:
FCC: Kunz - Butzen (ab 46. Krämer), Halili, Stietzel, Smyla, Verkamp (ab 78. Hehne), Petermann (ab 76. Lämmel), Schau, Richter, Sezer (ab 90. Grimm), Löder
RWE: Schellenberg - Zeller, Startsev, Schulz (ab 89. Jacky), Mansaray (ab 72. Krasucki), Muteba (ab 72. Seidemann), Mergel, Weinhauer (ab 89. Langner), Lehmann, Hajrulla, Seaton
Torfolge: 1:0 Halili (21.), 2:0 Löder (63.), 2:1 Weinhauer (72.). 3:1 Löder (75.)
Zuschauer: 12.500 (ausverkauft)
Text: Steffen Langbein
Fotos: Thomas Weigel
Video: Baumgarten/JENPICTURES