Gelb-Rot für Richter und Weinhauer
0:1 gegen Lok Leipzig: Jena verliert Tabellenspitze
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Tabellenführung verspielt: Der FC Carl Zeiss Jena verliert am Sonntag sein Heimspiel gegen Lok Leipzig mit 0:1 (0:0). Gelb-Rote Karte für Richter und Weinhauer.
Jena. Der FC Carl Zeiss Jena kassierte nach dem 2:4 in Altglienicke die zweite Niederlage innerhalb von fünf Tagen. Lok Leipzig gewann das emotionale Spitzenspiel durch ein Tor in der Nachspielzeit 1:0 und übernahm die Tabellenführung.
Das 101. Duell beider Mannschaften in der sonnenüberfluteten Arena begann gemächlich. Beide Teams scheuten das Risiko, sodass Torchancen lange Zeit ausblieben.
Dem Ex-Jenaer Pasqual Verkamp rutschte eine Flanke von links über den Schlappen und senkte sich knapp über das Tor (9.).
Zum ersten Mal aufregend wurde es, als Marius Liesegang einen Flachschuss von Stefan Maderer halten musste (28.). Auf der Gegenseite schloss Ken Gipson einen Sprint über die rechte Seite mit einer Flanke ab, die im Toraus landete (31.).
Die dickste Torgelegenheit für Lok in der ersten Hälfte hatte Verkamp, der acht Meter vor dem Tor freistehend eine flache Eingabe von rechts nicht richtig traf, sodass der Ball links am Tor vorbei kullerte (33.).
Auch Jena hatte dann doch noch eine sehr gute Torgelegenheit, Erik Weinhauer zog flach ab, aber Alexander Siebeck schlug den Ball noch von der Linie (44.).
Auch im zweiten Spielabschnitt blieb es zunächst ein zähes Spiel, vor allem zwischen den Strafräumen.
Hektisch wurde es dann zunächst auf den Rängen, als die Lok-Anhänger versuchten, über die Absperrung zum Pufferblock zu klettern (60.). Danach brannte es im Gästeblock und die Ordnungskräfte wurden attackiert.
Dann dachte sich offensichtlich auch Schiedsrichter Henry Müller, dass das bisher eher langweilige Spiel etwas Farbe benötige. Den Unmut der FCC-Fans hatte er sich mit einigen zweifelhaften Pfiffen schon zugezogen.
Dann kassierte Joel Richter für ein „Allerweltsfoul“ den Gelb-Roten Karton (75.).
Einige Lok-Freistöße in Strafraumnähe brachten nichts ein. Für Jena kam Erik Weinhauer nach einem schnellen Angriff von halb links zum Schuss, den Keeper Andreas Naumann parierte (78.).
Das war seine letzte Aktion, dann wurde auch er vom Unparteiischen mit Gelb-Rot vorzeitig vom Feld geschickt (82.).
Jena musste zu neunt die restliche Spielzeit, inklusive sechs Minuten Nachspielzeit, über die Bühne bringen. In doppelter Unterzahl und mit „Schieber, Schieber“-Rufen von den Rängen stemmte sich Jena gegen die Lok.
Es ging gut, bis zur 94. Minute. Dann traf Lok doch noch, erst parierte Liesegang noch glänzend gegen Zianes Kopfball, aber im Nachschuss traf freistehend Luc Elsner (90.+4.).
Danach zückte der Schiri noch Gelb-Rot gegen Coach Bürger und zwei weitere Gelbe gegen die FCC-Bank (mindestens, so richtig durch blickte am Ende keiner mehr).
Das Schiedsrichter-Kollektiv verließ den Platz, geschützt von Ordnern und sieben (!) Regenschirmen! - das sagt wohl alles.
FCC-Trainer Henning Bürger wollte in der Pressekonferenz nichts zur Leistung des Schiedsrichters sagen. Stattdessen ging sein Blick nach vorn auf eine „lange Trainingswoche. Da werden wir personelle Lösungen suchen und auch finden“, gab er sich optimistisch.
Vor allem in der Offensivabteilung, wo neben den Verletzten nun auch die für das nächste Spiel (ebenso wie Bürger auch) gesperrten Weinhauer und Richter fehlen.
Nach den Wochen mit Highlight-Spielen reist der FCC nächste Woche zum Auswärtsspiel nach Eilenburg (Sonntag, 22. September, 13:00).
Die Stimmen nach dem Spiel:
FCC: Liesegang - Butzen, El Haija, Reddemann, Wendt (ab 90. Krämer), Gipson (ab 76. Seidemann), Muqaj, Schau, Richter, Weinhauer, Zank (ab 46. Tattermusch)
Lok: Naumann - Kirseki, Wilton, Von Piechowski, Adigo, Siebeck, Piplica, Kang (ab 88. Elsner), Verkamp, Ogbidi (ab 69. Eichinger), Maderer (ab 76. Ziane)
Torfolge: 0:1 Elsner (90.+4.)
Gelb-Rot: Richter (FCC/ 75.), Weinhauer (82.), Bürger (90.+6.)
Zuschauer: 10.187
Text: Steffen Langbein
Fotos: Thomas Weigel
