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3:2-Auswärtserfolg

Aufstieg rückt näher: Jena gewinnt in Köln

Jenas zweifacher Torschütze Timmy Thiele im Zweikampf mit dem Kölner Edwin Schwarz.
Jenas zweifacher Torschütze Timmy Thiele im Zweikampf mit dem Kölner Edwin Schwarz.
Foto: Johannes Böhme
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Am Vormittag sangen sich viele FCC-Fans am Kölner Dom schon warm, da gab es noch eine kalte Dusche aus den Wolken. Im Sportpark Höhenberg folgte am Nachmittag dann die kalte Dusche für die Gastgeber. Beim zwischenzeitlichen 3:0 für Jena sah es aus, als ob der Aufstieg schon im ersten Match fast besiegelt wird, Viktoria traf aber noch zweimal und hielt mit dem 2:3 die Hoffnung noch am Glimmen. 

Köln/Jena. Das Spiel begann mit einer Schrecksekunde für Jena, Kölns Torjäger Mike Wunderlich lupfte aus spitzem Winkel den Ball am herauseilenden Raphael Koczor und nur knapp am Tor vorbei (2.).

Die erste Chance für die Zeiss-Elf hat Denis Slamar, der den Ball in guter Position links vorbei schnibbelt (9.). Dann stand wieder das Duell Koczor-Wunderlich im Mittelpunkt, der Jenaer Keeper parierte diesmal großartig. Die anschließende Ecke unterschätzte er etwas, aber Schwarz köpfte am Tor vorbei (19.).
 

Hammer-Tor durch Thiele

Wenig später erzielt der FCC die Führung, Timmy Thiele legt den Ball am herausstürzenden Keeper Kühn vorbei und befördert den Ball mit einem Kunstschuss aus spitzem Winkel ins Netz – genial (21.). Damit nicht genug, nach einem zu kurzen Kölner Rückpass spurtet Firat Sucsuz dazwischen und bringt sein Team 2:0 in Führung.

Die Gastgeber sorgen vor der Pause nur noch durch Freistöße von Wunderlich (32., 34.) für etwas Gefahr. Auf der Gegenseite muss Keeper Kühn dreimal in drei Minuten gegen die FCC-Angreifer retten (39. - 41.). Jena geht mit einer ebenso überraschenden wie verdienten 2:0-Führung in die Pause. 

Heimspiel-Atmosphäre für den FC Carl Zeiss Jena in Köln.

Nach dem Wechsel kontrollierte Jena mit über 4.000 Jena-Fans (mehr als der FCC-Saison-Heimspieldurchschnitt) im Rücken zunächst weiter die Partie. Mit einem weiteren schnellen Angriff, den wieder Thiele, der den Ball am Kölner Schlussmann vorbeischnibbelte, war Jena in Köln drei Tore vorn (67.).

Köln mit Dampf zum Schluss

Dem hohen Tempo musste man nun aber bei Hitze um 30 Grad offensichtlich Tribut zollen. In den letzten zwanzig Minuten krochen „meine Jungs erstmals in dieser Saison auf dem Zahnfleisch“, so Zimmermann. Köln machte nochmal Dampf und zeigte seine Angriffsqualitäten (91 Saisontore).

Mike Wunderlich verwandelte einen an ihm selbst verursachten Foulelfmeter (72.). Zwischenzeitlich setzte Manfred Starke, dessen Eltern extra aus Namibia angereist waren, seinen Schuss an die Latte (80.). Den letzten Treffer erzielte aber Dominik Lanius per Kopf für Köln (87.) zum 2:3-Endstand. Koczor, der vor drei Jahren für Viktoria spielte, rettete mit seiner Parade gegen Wunderlich den Auswärtssieg für Jena (89.).
 

In der hektischen Nachspielzeit zeigt der Unparteiische Kölns Goalgetter Wunderlich, der wohl einen Gegenspieler beleidigte, den roten Karton. Trainer Antwerpes dazu „der Schieri hatte kein Fingerspitzengefühl, da muss man auch mal weghören.“. Somit ist Viktorias Topstürmer für das Rückspiel gesperrt.

Diesem sehen nun am Donnerstag, 1. Juni, 17:00 Uhr, vor allem die FCC-Fans erwartungsfroh entgegen. Jena hat mit 13.800 Fans im Heimspiel bei ausverkaufter Hütte die bessere Ausgangsposition, nach fünf Jahren endlich wieder in den bezahlten Fußball, die Dritte Liga zurückzukehren.
 

Trainerstimmen:  

Mark Zimmermann (Jena): „Ich bin froh, dass wir nur noch ein Spiel vor uns haben, sonst bekäme ich noch mehr graue Haare. Es war ein brutales Spiel mit viel Tempo. Die Unterstützung durch unsere Fans war phänomenal. Es war eine absolute Energieleistung von uns. Für das Rückspiel ist alles offen. Köln hat Moral gezeigt und auch verdient zwei Tore erzielt. Ich hoffe, dass wir am Donnerstag genau so eine große Leistung bringen, um das große Ziel zu schaffen.“ 

Marco Antwerpen (Köln): „Wir sind gut ins Spiel gekommen, haben aber erste Chancen nicht genutzt. Dann haben wir Geschenke an Jena verteilt, zwei Mal den Ball so hingelegt, dass Jena die Bälle nur reinschieben musste. Wir hatten dann sogar Glück, nicht das 0:3 vor der Pause zu bekommen. Nach dem 0:3 haben wir die Moral gezeigt, die uns schon die ganze Saison ausgezeichnet hat. Wir haben ein Lebenszeichen für den Donnerstag gesendet. Wir geben uns nicht auf.“ 

Köln: Kühn; Koronkiewicz, Schwarz, Lanius, Lejan, Backszat (ab 80. Shagiri), Nottbeck, Holzweiler (ab 46. Gottschling), Wunderlich, Golley, Jansen (ab 73. Canden), 

Jena: Koczor; Kühne (ab 74. Bock), Slamar (ab 65. Gerlach), Klingbeil, Cros, Eismann, Erlbeck (ab 46. Reimann), Eckardt, Sucsuz, Thiele, Starke, 

Tore: 0:1 Thiele (21.), 0:2 Sucsuz (27.), 0:3 Thiele (67.), 1:3 Wunderlich (72./FE), 2:3 Lanius (87.)

Rote Karte: Wunderlich (90.+4./ Unsportlichkeit)

Zuschauer: 6.241

Text: Steffen Langbein