Skip to main content

Rote Laterne übergeben

Thüringen Derby: Bittere 1:0 Niederlage für Jena

Jenas Sturmspitze Manfred Starke und Timmy Thiele erarbeiteten sich beste Chancen, die sie aber leider nicht nutzten.
Jenas Sturmspitze Manfred Starke und Timmy Thiele erarbeiteten sich beste Chancen, die sie aber leider nicht nutzten.
Foto: Michael Baumgarten
Teilen auf

Das war bitter: Jena verliert in Erfurt beim Thüringen-Derby mit 1:0 (0:0) und übernimmt Rote Laterne in der 3. Liga.

Erfurt/Jena. Endlich wieder ein echtes Thüringen-Derby im Punktspielbetrieb, das dachten sicher nicht nur die 12.499 Zuschauer, die live im Stadion dabei waren. Pyrotechnisch hatten vor dem Anpfiff die RWE-Fans die Nase vorn. Das erste Spielerknäuel gab es schon in der dritten Minute. Die erste Chance hatte Jenas Timmy Thiele, der wieder fit war, mit seinem Schlenzer Richtung langes Eck, der knapp vorbei ging (8.).

Beide Mannschaften begannen vorsichtig, man merkte, dass sie erst mal Gegentore verhindern wollten. Die erste Chance für die Rot-Weißen hatte Merveille Biankadi, der im Strafraum von halbrechts aus der Drehung schoss, Raphael Koczor genau auf Brust und Arme (24.).

Müder Kick in erster Halbzeit

Nach über 25 Minuten Spielzeit, gab es die erste Ecke für den FCC. Die dritte Ecke, wenige Minuten später, brachte immerhin mal so etwas wie eine Kopfballchance für Jena (28.). Florian Brügmanns Schuss vom 16er ging dann vorbei (33.). Bis zur Halbzeit gab es ziemlich viel Leerlauf, auch auf der Tribüne vermisste man das typische Derby-Kampfspiel.

Jena kam etwas besser aus der Pause, hatte gleich eine Schusschance durch Thiele (46.). Dann spielte RWE-Keeper Klewin zu kurz ab, Thiele dazwischen, legte ab auf Brügmann, der aber zu schwach abschloss (48.). Jan Löhmannsröben kam erst zur Kopfballchance (62.), dann handelte er sich mit seinem „taktischen Hechter“ nach dem Gegenspieler die gelbe Karte ein (63.).

Immer wieder brannte es im Erfurter Fanblock. Chaoten verbrannten u.a. mehrere Zeiss-Fahnen.

Nach ihrer vierten Ecke erzielte Rot-Weiß, praktisch wie aus dem Nichts, das 1:0 durch den eingewechselten Christopher Bieber (68.). Grund für die RWE-Fans, schon wieder zu zündeln, FCC-Fanartikel hatten sie vorher auch schon abgefackelt.



Jena schaltete nach dem Gegentreffer mehr den Vorwärtsgang ein. Nicht nur Trainer Mark Zimmermann fragte sich, „warum nicht schon in der ersten Halbzeit.“. Folgerichtig kreierten seine Schützlinge Chancen. Zunächst gleich doppelt durch Bock und Günther-Schmidt (72.), dann schoss Julian Günther-Schmidt in aussichtsreicher Position drüber (75.). Wenig später schoss er an die Latte, im Nachsetzen köpft Starke am leeren Tor vorbei (78.). Dennis Slamar zwingt Philipp Klewin mit 22m-Schuss zur letzten guten Parade (88.). Auch vier Minuten Zuschlag bringen nichts mehr ein.



Der Gegner nutzte einen Standard zum Siegtor, Jena versiebte danach viele Chancen zum Ausgleich und rutschte auch noch auf den letzten Tabellenplatz ab. Nächste Woche im Heimspiel gegen Meppen (Samstag – 14:00 Uhr) muss ein Sieg her, um sich nicht da unten festzusetzen.

In der Halbzeitpause wurde die nächste Runde im Thüringenpokal ausgelost. Losfee Gunda Niemann-Stirnemann, ehemalige Weltklasse-Eisschnellläuferin, zog für den FC Carl Zeiss … die Chance zur schnellen Revanche - Heimspiel gegen RWE!

Trainerstimmen:

Mark Zimmermann (FCC): „Erstmal Glückwunsch an Rot-Weiß zum 1:0-Sieg. Tolle Stimmung auf den Rängen und alles im Rahmen. Das Spiel war nichts für Ästheten, die Nervosität hat man beiden angemerkt. Wir haben das ganz passabel gemacht, bis 20 Meter vor dem Tor, der letzte Pass kam meist nicht an. Wir wussten, dass RWE seine Stärken bei Standards hat. Nach dem Gegentor erarbeiten wir uns beste Chancen, die wir leider nicht genutzt haben.“

Stefan Krämer (RWE): „Analytisch hat Mark schon alles gesagt. Emotional freue ich mich natürlich. Mit der Leistung warb ich nur eingeschränkt zufrieden. Wir haben seit vier Wochen unser schlechtestes Spiel gemacht, aber diesmal gewonnen. In den ersten zwanzig Minuten waren wir zu unruhig, viel zu hohe Fehlerquote. Jena hat gut verteidigt.“

FC Rot-Weiß Erfurt: Klewin; Dabanli, Laurito, Brückner, Ludwig (ab 76. Neuhold), Odak, Razeek, Biankadi, Menz, Kammlott, Benamar (ab 61. Bieber)

FC Carl Zeiss Jena: Koczor; Kühne (ab 52. Starke), Slamar, Gerlach, Cros. Eckardt, Löhmannsröben, Brügmann, Günther-Schmidt, Thiele (ab 75. Dietz), Sucsuz (ab 46. Bock)

Tor: 1:0 Bieber (68.)

Text: Steffen Langbein
Fotos: Michael Baumgarten