Chemnitz gewinnt 76:67
Späte Derby-Niederlage für Science City Jena
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Mit einer erst in der Schlussphase kassierten Niederlage kehrte Science City Jena am späten Samstagabend aus Chemnitz zurück.
Jena. Die Thüringer unterlagen dem langjährigen Kontrahenten im prestigeträchtigen Ost-Derby vor 2602 Zuschauern in der Richard-Hartmann-Halle mit 76:67, gingen allerdings personell gehandicapt in die Begegnung, da Mantas Virbalas aufgrund einer Rückenverletzung nur in Zivil auf der Bank Platz nehmen konnte. Von über 150 lautstarken und einmal mehr einfallsreichen Fans begleitet, agierte die Kreativ-Abteilung auf dem Parkett über weite Strecken der zweiten Hälfte zu farblos, um einen nicht unschlagbaren sächsischen Kontrahenten in die Knie zu zwingen.
Bereits am kommenden Wochenende steht das nächste Derby auf dem Jenaer Spielplan, wenn die Oettinger Rockets aus Gotha zum Kampf um die Thüringer Basketball-Krone in der Sparkassen-Arena gastieren. Die Westthüringer reisen mit dem Rückendwind von fünf siegreichen Begegnungen an die Saale, bezwangen am gestrigen Abend den Tabellenführer aus Würzburg.
„Glückwunsch zum Sieg. Natürlich kann man mit einer Niederlage nie zufrieden sein. Letztendlich ist es uns in der zweiten Hälfte nicht gelungen, die entscheidenden Würfe zu versenken, dazu gehören nun auch einmal die Freiwürfe. Gerade in einem knappen Spiel kann so etwas sich letztendlich spielentscheidend auswirken. Schade für unsere Fans, die uns heute vor einer sehr stimmgewaltigen Kulisse sehr lautstark unterstützt haben“, sagte der gesundheitlich ebenfalls angeschlagene Björn Harmsen nach dem Spiel.
Während Science City im Verlauf des ersten Spielabschnitts nur schleppend in die Partie fand, früh mit 6:0 (2.) in Rückstand geriet, kamen die Thüringer erst nach einer Warmlaufphase besser ins Spiel. So gelang es Ermen Reyes-Napoles mit seinem Dreier in der 6.Minute auf 18:18 auszugleichen, bevor beide Teams mit einem Chemnitzer 21:19-Vorsprung in die erste Viertelpause verabschiedeten.
Auch im zweiten Abschnitt blieb das Derby eng und umkämpft. Science-City-Flügel Julius Wolf sorgte aus der Distanz mit seinem Treffer zum 26:23 (13.) für die erste Jenaer Führung, die bis zur Halbzeitsirene mehrfach wechseln sollte. Den Spielanteilen angemessen verabschiedeten sich beide Kontrahenten mit einem ausgeglichenen 42:42-Halbzeitstand in die Kabinen. Während Jenas Korbjäger nach der Pause mit dem nötigen Biss das Parkett betraten, sich zwischenzeitlich auf 47:42 abgesetzt hatten und bis zur 24.Minute keinen Korb zuließen, kamen die
Gastgeber in der Folge wieder besser ins Laufen. Über 50:50 (26.) ausgleichend endete ein offensivarmer, dritter Spielabschnitt 57:55 zu Gunsten der Hausherren. So mussten die finalen zehn Minuten über Sieg oder Niederlage entscheiden. Parallel punktend oder offensiv im Gleichschritt die Würfe vergebend kämpften sich Jena und die Niners bis zur 38.Minute zu einem 66:63. Erst durch zwei verwandelte Freiwürfe von Hendrik Bellscheidt zum 70:63 schlug das Pendel des Siegers in Richtung der Sachsen aus.
Science City mühte sich in den verbleibenden 78 Sekunden zwar noch einmal um die Rückkehr in das Duell, mehr als ein Korbleger von Lars Wendt, sowie zwei Punkte von Wayne Bernard, der von der Freiwurflinie auf 70:67 verkürzen konnte gelangen dem Harmsen-Team allerdings nicht mehr. Science City, in dieser Phase offensiv ohne Durchschlagskraft kassierte bis zur Sirene zwar noch weitere sechs Zähler. Diese hatten jedoch nur noch statistischen Wert.
SCJ: Wolf 14 Punkte (10 Reb.), Henriquez 12 (10 Reb.), Reyes-Napoles 9, Morningstar 9, Leutloff 7, Wendt 5, Bernard 5, Chones 3, Voigtmann 3, Gintvainis
Text: Tom Prager
Fotos: Johannes Böhme