Ohne Rhythmus
Science City Jena startet mit Niederlage in neue Zweitliga-Saison
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Mit einer Niederlage startete Science City Jena am späten Sonntagnachmittag in die neue Zweitliga-Saison. Die Thüringer unterlagen gegen Bike-Cafe messingschlager Baunach am Ende vor 1658 Zuschauern mit 53:79, haderten im Verlauf der Saisonauftakt-Partie mit dem nötigen Wurfglück.
Jena. Offensiv gänzlich ohne Rhythmus und auch defensiv meistens einen Schritt zu spät, lief das Harmsen-Team fast über die gesamten 40 Minuten einem Rückstand hinterher, schaffte es auch im Verlauf der zweite Hälfte nicht die zunehmend einseitige Partie noch zu drehen.
„Wir haben ein katastrophales Spiel abgeliefert. Offensichtlich haben sich die Jungs selbst viel Druck gemacht, zu viel Druck, der sich im Endergebnis widerspiegelt. Natürlich ist so ein Saisoneinstieg extrem enttäuschend, da müssen wir nicht um den heißen Brei herumreden“, sagte Trainer Björn Harmsen nach der ernüchternden Niederlage. „Wir wollten, konnten aber nicht. Nun gilt es in den kommenden Tagen ruhig und sachlich die Gründe zu analysieren. Meine Spielern kann ich kämpferisch wenige Vorwürfe machen. Die einfachsten Würfe sind heute nicht gefallen“, so Harmsen.
Nachdem zwei verwandelte Freiwürfe von Mantas Virbalas das Duell gegen die Franken mit 2:0 eröffnet hatten, der Center aus Litauen mit seinem Korbleger zum 4:2 traf, war es mit der offensiven Durchschlagskraft der Thüringer früh dahin. Während Baunach zunehmend besser ins Spiel fand, sich am Ende des ersten Viertels einen 19:15-Vorsprung erspielt hatte, wollte die Gäste-Führung auch im Verlauf des zweiten Spielabschnitts nicht schrumpfen.
Durch eine konstant stärker werdenden Trefferquote motiviert, setzten sich die von Ex-Nationalspieler Steffen Hamann angeführten Franken bis zur Halbzeit auf 38:25 ab. Von Science City Jena waren in dieser Phase nur selten erfolgreiche Korbaktionen zu bejubeln. Selbst einfachste Wurfversuche drehten sich aus dem Ring oder prallten vom Brett in die Hände der Gäste ab. Dürftige 22 Prozent hatten die Saalestädter bis zu diesem Zeitpunkt aus dem Feld getroffen, Baunach unterdessen mit 43 Prozent fast den doppelten offensiven Output.
Auch in der zweiten Halbzeit blieb der Baunacher Korb aus Jenaer Optik wie vernagelt. Die Franken nutzten diese Phase um sich Punkt um Punkt, Korb um Korb abzusetzen, erhöhten ihre Führung über 43:27 (22.) und 60:39 (28.) bis zur letzten Viertelpause auf 60:41 (30.). Zumindest kämpferisch konnte man dem Harmsen-Team im Abschlussviertel keinen Vorwurf machen, sich nicht gegen die drohende Niederlage stemmen zu wollen, allein die Mittel fehlten. Sinnbildlich für die gesamte Partie stand ein von Routinier Sascha Leutloff vergebener Korbleger in der 32. Minute der den Ball deutlich am Ring vorbeilegte. Bereits am Freitag gastiert das Harmsen-Team in Paderborn, bevor es am kommenden Sonntag im Duell mit Gießen zur Neuauflage des Playoff-Viertelfinales kommt.
Text: Tom Prager
Fotos: Michael Baumgarten