Vorzeitig handeln
Dunkle Jahreszeit: Winterdepressionen jetzt vorbeugen
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Die Temperaturen sinken, die Stimmung ebenso – droht die Winterdepression? Oder vielleicht doch nur schlechte Laune wegen des nasskalten Wetters?
Jena. Es gibt viele Gründe miesepetrig zu sein. Ein kaputtes Auto, Zoff mit dem Partner oder der bevorstehende Besuch bei der Schwiegermutter sorgen schnell für schlechte Stimmung. Doch wenn das Auto repariert ist, der Partner sich wortreich entschuldigt hat und es bei der Schwiegermutter zumindest guten Kaffee gab, verschwindet die miese Stimmung wieder. Anders sieht es bei Menschen aus, die an einer Depression leiden.
Diese Menschen, erklärt ein Artikel der Apothek-Umschau, fühlen sich dauerhaft niedergeschlagen und traurig. Selbst dann, wenn es keinen unmittelbaren Anlass gibt. Depressionen sind kein Beinbruch – sie sind viel schwerwiegender, da sie unbehandelt das ganze Leben des Depressiven bestimmen: Depressive kapseln sich von der Außenwelt ab, können ihren Alltag nur noch schwer meistern und greifen häufig zu Alkohol und Medikamenten. Die schlimmste Auswirkung einer Depression ist die Selbsttötung. Obwohl die Depression hierzulande fast schon als Volkskrankheit gilt, trauen sich dennoch nur wenige Betroffene, darüber zu reden.
Gefahr für Depressionen jetzt besonders hoch
Gerade in der dunklen Jahreszeit ist die Gefahr besonders hoch, an einer Depression zu erkranken. Ursachen der Winterdepression sind der Mangel an natürlichem Tageslicht und der damit einhergehende Serotonin-Mangel. Serotonin-Mangel sorgt bei vielen Menschen für eine unbändige Lust auf Süßes. Mit seiner Weihnachtsschokolade kann man den Gehirnzellen kurzfristig wieder mehr Serotonin zur Verfügung zu stellen. Süßigkeiten allein können eine aufkommende Winterdepression jedoch nicht bekämpfen. Es gibt wirksamere Maßnahmen:
- Stress vermeiden: Gezielte Techniken reduzieren den Stresslevel. Aufgrund seiner seelischen Schieflage empfindet der Depressive viel zu schnell Stress. Stress verstärkt die Symptome und begünstigt außerdem die Entstehung einer Depression.
- Frische Luft tanken: Regelmäßige Bewegung im Freien hebt den Serotonin-Spiegel und hellt die Stimmung auf. Wirkt auch an trüben Tagen.
- Gesund und ausgewogen essen: Eine gesunde Ernährung ist immer gut, doch insbesondere im Kampf gegen das winterliche Stimmungstief nicht zu unterschätzen.
Das Beste: Die Kombination aus Bewegung und gesunder Ernährung hilft nicht nur gegen Depressionen – sie beugt auch Winterspeck vor.
Text: Susann Schmidt
Foto: Wolfgang Pfensig/pixelio.de