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Experten informieren

16. Jenaer Akustik-Tag: Alles laut oder was?

Hörschäden, auch durch Umgebungslärm bedingt, nehmen zu. Sie werden aber zunehmend früher diagnostiziert – und dadurch auch behandelt.
Hörschäden, auch durch Umgebungslärm bedingt, nehmen zu. Sie werden aber zunehmend früher diagnostiziert – und dadurch auch behandelt.
Foto: Anna Schroll/UKJ
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„Alles laut oder was?“ 16. Jenaer Akustik-Tag: Mediziner vom Uniklinikum Jena und Experten der Ernst-Abbe-Hochschule Jena sensibilisieren am Mittwoch für Lärm und dessen Wirkung. Es werden kostenfreie Hörtests angeboten.

Jena. Wenn der Partner gefühlt zu leise spricht, man hohe Töne nicht mehr hört oder ständig pfeifende Ohrgeräusche wahrnimmt: All das kann auf einen Hörschaden hinweisen. Mehr als 15 Millionen Menschen in Deutschland leiden daran – oft verursacht durch Lärm in der Umgebung.

Doch wie genau wirkt sich Lärm auf das Gehör aus? Wie kann Lärm im öffentlichen Raum oder der Industrie verringert werden? Und wie werden Geräusche gezielt eingesetzt, um Störungen bei technischen Anlagen zu erkennen?

Unter dem Motto „Alles laut oder was?“

Antworten auf diese und viele weitere Fragen erhalten Interessierte beim 16. Jenaer Akustik-Tag am 24. April, der anlässlich des Internationalen Tags gegen Lärm mit dem diesjährigen Motto „Alles laut oder was?“ stattfindet.

Ärzte, Wissenschaftler und Hörgeräteakustiker beteiligen sich auch in Jena am Aktionstag, der vom Tinnitus-Zentrum am Universitätsklinikum Jena (UKJ) koordiniert wird. Die Teilnahme ist kostenfrei.

„An diesem Tag möchten wir ganz bewusst darauf aufmerksam machen, welchem Lärm wir täglich ausgesetzt sind. Wir zeigen Möglichkeiten auf, wie man sich vor Hörschäden schützen kann“, so Dr. Daniela Ivansic, Leiterin des Tinnitus-Zentrums am UKJ, die gemeinsam mit Prof. Dr. Bruno Spessert, Prorektor für Forschung und Entwicklung der Ernst-Abbe-Hochschule (EAH) den Akustik-Tag in der Aula der EAH eröffnet.



Ob Ohrstöpsel oder Kopfhörer gegen Lärm – immer mehr Menschen nutzen Hörschutz und auch Hörgeräte. „Oft ist der Hörschutz aber nicht der richtige oder die Hörgeräte sind nicht optimal eingestellt. Aufklärung ist hier besonders wichtig, um das Gehör effektiv zu schützen“, so Dr. Ivansic.

Noch besser ist es, bewusst weniger Geräusche zu verursachen. Deshalb rufen die Organisatoren dazu auf, an diesem Tag um 14.15 Uhr gezielt 15 Sekunden ruhig zu sein und Inne zu halten.

Max. 80 Dezibel für neu produzierte Staubsauger

Doch nicht nur im privaten Umfeld kann darauf geachtet werden, weniger Geräusche zu verursachen. Auch Politik und Industrie engagieren sich im Bereich Lärmmanagement. „Für immer mehr technische Geräte wird gesetzlich ein maximaler Geräuschpegel vorgegeben, beispielsweise gilt seit 2017 ein Pegel von maximal 80 Dezibel für neu produzierte Staubsauger“, sagt die Tinnitus-Expertin.

„Und diese Entwicklung setzt sich fort – zum Schutz aller vor Hörschäden.“ Deshalb liegt ein weiterer Schwerpunkt am Akustik-Tag auf den technischen Voraussetzungen von Lärm: Experten informieren unter anderem über Schallausbreitung, Akustik im Bereich Klima und Lüftung oder Messmethoden für Schwingungen.  

Anlässlich des Aktionstages informieren Hörakustiker in Jena in der Woche vom 23. bis 27. April über Hörgeräte und bieten kostenfreie Hörtests sowie Hörschutzberatungen an. 

16. Jenaer Akustik-Tag

24. April 2019, 12.00 bis 17.30 Uhr
Aula der Ernst-Abbe-Hochschule Jena
Carl-Zeiß Promenade 2
07745 Jena

Text: Anne Curth/UKJ