Jeder Vierte ist betroffen
Zuviel Stress, zuviel Druck - Invalidität droht!
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Gründe für Arbeitsunfähigkeit: Jeder Vierte ist nach Angaben des Statistischen Bundesamts über eine mehr oder weniger lange Lebensspanne von Invalidität betroffen. Wir verraten Ihnen die häufigsten Ursachen und helfen bei der Vorbeugung.
Jena. Kaum etwas bedroht die Existenz so sehr wie Invalidität. Ob Unfälle oder psychische Leiden: Arbeitsunfähigkeit kann vielerlei Gründe haben und bis zum Renteneintritt andauern.
Arbeitgeber bezahlen bei festgestellter Invalidität sechs Wochen lang weiter. Danach erhalten gesetzlich versicherte Arbeitnehmer zwar Tagesgelder von der Krankenkasse, aber verlieren wegen der geringen Höhe trotzdem die finanzielle Sicherheit, wenn die Arbeitsunfähigkeit länger anhält.
Umso wichtiger sind Vorträge zum Thema, die in Jena regelmäßig stattfinden. Zumindest senken lässt sich das persönliche Invaliditätsrisiko, wenn man sich mit den häufigsten Ursachen der Arbeitsunfähigkeit beschäftigt.
Neben Veranstaltungen leisten auch Statistiken und Berichte hierzu Aufklärungsarbeit. Ebenso wichtig wie die Vorbeugung bleibt die Vorbereitung auf den Ernstfall.
Finanzielle Zukunft trotz Invalidität
61 Prozent aller deutschen Männer und über 40 Prozent der Frauen verfügen laut Statista über eine Berufsunfähigkeitsversicherung, die im Falle bleibender Invalidität finanziell absichert. Insbesondere Gründer brauchen den Versicherungsschutz, aber auch Angestellten kann Erwerbsunfähigkeit drohen. Zwar betrifft die Invalidität meist nicht das gesamte restliche Leben, aber schon kurze Episoden bedrohen die Existenz.
Berufsunfähigkeitsversicherungen mit individuellen Tarifen sichern im Falle von Arbeitsunfähigkeit die finanzielle Zukunft. Obwohl mit den Versicherungen zumindest im Hinblick auf das Einkommen für Sicherheit gesorgt ist, gilt es, das persönliche Risiko für Invalidität aktiv mit vorbeugenden Maßnahmen zu senken.
Psychische Erkrankungen sind die häufigste Ursache
Wer Bürojobs für ungefährlicher hält als körperliche Arbeit, irrt sich. Statistiken zur Berufsunfähigkeit belegen, dass insbesondere psychische Leiden zu einem frühzeitigen Berufsaustritt führen. In den vergangenen zehn Jahren haben sich entsprechende Fälle nach Angaben von Versicherern fast verdoppelt.
Neben Stress und Leistungsdruck gilt mangelnder Ausgleich als Ursache für diesen rapiden Anstieg. Entspannungstechniken, Sport und Meditation bieten sich an, um psychischen Stress nicht Überhand nehmen zu lassen.
Ebenfalls vorbeugen lässt sich Erkrankungen des Muskel- und Skelettapparates; in Statistiken zu Ursachen der Berufsunfähigkeit belegen sie mit fast einem Viertel aller Fälle den zweiten Platz. Dazu zählen Rückenleiden, Arthrose, Rheuma und Osteoporose. Vor allem Rückenschmerzen haben sich, begünstigt von Bewegungsmangel und Fehlhaltungen, zu regelrechten Volkskrankheiten entwickelt.
Unfälle nur auf dem dritten Platz
Dass man Arbeitsunfähigkeit oft mit Unfällen assoziiert, liegt wahrscheinlich an der Altersgruppe der jungen Männer. Für sie besteht ein vergleichsweise hohes Unfallrisiko, das in vielen Fällen zumindest in eine zeitweilige Berufsunfähigkeit mündet. Insgesamt geht sogar ein Drittel aller Invaliditätsmeldungen Versicherern zufolge auf Unfälle zurück, wenn es um junge Männer geht.
Frauen haben im Vergleich dazu ein geringeres Unfallrisiko und sind weitaus häufiger aus psychischen Gründen arbeitsunfähig. Eine rasche Rückkehr in den Beruf schaffen die meisten von ihnen nicht. Laut Statistiken bleiben sie im Vergleich zu Männern häufiger über mehrere Jahre arbeitsunfähig.
Text: Susann Schmidt